Zandvoort im Herbst

November 2023

 

Im November an die Nordsee, das ist etwas für Freaks. Aber direkt am Meer, mit Blick auf stürmischen Wellen, windzerfetzten Wolken, Regengeprassel auf der Windschutzscheibe – das hat was! Ganz besonders, wenn man gemütlich im warmen Wohnmobil sitzt, nach draußen schaut und dabei eine Tasse Kakao oder ein Glas Rotwein genießen kann, ist es einfach nur schön.

Trotz Regen sind wir am Strand entlang in das Örtchen gelaufen und haben ein bisschen Window-Shopping gemacht. In einem kleinen, gemütlichen Restaurant haben wir es uns gut gehen lassen.

Und wenn zwischendurch mal die Sonne durch die grauen Wolken blinzelt, haben wir einen Standspaziergang gemacht. Der Strand war fast leer, die meisten Strandpavillions abgebaut und nur ein paar ganz mutige Kiter waren in dicken Neopren-Anzügen auf dem Meer unterwegs. Aber wir hatten Glück, ein einzelner Strandpavillion hatte noch geöffnet und wir bekamen heiße Schokolade mit Sahne.

 

Meine Wertung: ***** Wer sich nicht vom schlechten Wetter die Stimmung verderben lässt, hat viel Spaß.
Zandvoort

Winterberg – Familienfeier

Oktober 2023

 

Überraschung! Zu meinem 70ten Geburtstag hat mich die Familie ins Sauerland eingeladen. Frau, Kinder, Enkel – alle treffen für ein paar Tage  in dem großen Ferienhaus im Upland Ferienpark ein. Kaminofen, Sauna, genügend Schlafzimmer – alles vorhanden!

Da konnten wir es trotz des Schmuddelwetters gut aushalten. Und dann hat sich doch die Sonne noch einmal sehen lassen. Schöner Ausblick aus dem Wohnzimmerfenster.

 

Winterberg ist ein typisches Touristenstädtchen, die kleine Hauptstraße wird von Restaurants und Sport- und Modegeschäften dominiert. Viele Werbetafeln sind neben deutsch auch auf holländisch beschriftet und natürlich bekommt man auch Frikandel Spezial.

Die schönen Wanderwege haben wir dann fast für uns allein, andere Touristen tummeln sich eher an den Attraktionen.

Mit dem Auto geht es auf den Kahlen Asten, den mit 842 mtr höchsten Berg des Sauerlands. Wir folgen dem kleinen Rundweg, mit 2 kleinen Knirpsen im Schlepptau reicht eine kleine Wanderung. Das Wetter bleibt trocken, aber grau. Dafür der Hingucker in den Wiesen: tausende kleine Wassertropfen!

Das Mitttagessen war auch gesichert, Pilzpfanne und Preiselbeeren ;-).
 

Es entspricht nicht so ganz meinen Vorstellungen von einer Skihütte, aber es fehlte ja auch noch der Schnee. Trotzdem war es gemütlich und urig, das Essen war okay. Anschließend hatten große und kleine Kinder noch Spaß am Hauklotz, in den mit möglichst wenigen Schlägen ein großer Nagel hineingeschlagen werden sollte.

Auf dem Erlebnisberg Kappe gibt es jede Menge Aktivitäten. Im Winter natürlich Skifahren im Sommer Mountenbiking und einiges mehr für groß und klein.

Auf der Sommerrodelbahn hatten alle Spaß und wir sind einige Male damit ins Tal gerutscht.

Die FlyLine ist so etwas ähnliches wie die Zipline im Harz, zwar nicht so  aufregend und spektakulär, dafür aber bestens für Kinder geeignet. Über fast 1000 Meter gleitet man in luftiger Höhe über Wiesen und durch Wälder hinab ins Tal. Anschließend fährt man entspannt mit dem Sessellift wieder hinauf zur Bergstation wo die Fahrt begann.

Panorama Erlebnisbrücke
Man kann in luftiger Höhe ganz gemütlich über die Holzbrücke spazieren, auch mit Kind und Kegel im Buggy. Für Abenteuerlustige geht es allerdings gerne mal unterhalb der Brücke durch Rohre und Netzgeflechte, mal über schwankende Stege oberhalb der Brücke. Am Ende kann man umdrehen und gemütlich zurücklaufen, oder die Wendeltreppe hinunter nehmen, oder eine steile Rutschpartie machen.



 

Meine Wertung: ***** 
Mit der Familie ein tolles Event (ohne Kinder wäre es mir zu trubelig)
Winterberg, Sauerland

Wuppertal – Skulpturenpark

September 2023

 

Jetzt wohnen wir schon so lange in der Nähe von Wuppertal und waren doch noch nicht im Skulpturenpark. Heute ist es sonnig und warm, genau richtig, um über die schönen Wanderwege im schattigen Park zu flanieren. Der Bildhauer Tony Cragg hat vor 15 Jahren die Ausstellung gegründet, um seine und die Skulpturen anderer Künstler auszustellen.

Auf dem Förderturm im Nordsternpark in Gelsenkirchen steht der umstrittene große Bruder zu Lüpertz´ hier ausgestelltem Paris, Herkules – von den Gelsenkirchenern liebevoll ´Ömmes` genannt.

Ich bin an den Spreewald erinnert – die Objekte heißen ´3 Gurken`!

 

Meine Wertung: ***** schöner Waldspaziergang
Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstr. 12
42285 Wuppertal

Monschau – Sternenwanderung

August 2023

 

Sternenwanderung

Jedes Jahr Mitte August kann man am Himmel besonders viele Sternschnuppen beobachten, die Perseiden ziehen an der Erde vorbei.

Es ist der Komet Swift-Tuttle, der regelmäßig die Bahn der Erde kreuzt. In seinem Schweif befinden sich zahllose unterschiedlich große Gesteins- und Eisbrocken. Wenn diese mit der Erdatmosphäre in Berührung kommen, verglühen sie und zeichnen einen leuchtende Streifen an den Nachthimmel.

Der Nachthimmel über unseren Städten ist durch die Beleuchtung der Häuser und Straßen leider viel zu hell, um viele Sterne erkennen zu können. Mit bloßem Auge kann man hier ca. 1000 Sterne sehen. Es gibt aber auch Orte an denen die Lichtverschmutzung wesentlich geringer ist, die weitab von großen Städten und Straßen und Laternen sind. Dort kann man mit bloßem Auge bis zu 6000 Sterne am Nachthimmel erkennen.

Ein solcher Ort ist der Sternenpark im Nationalpark Eifel in der Nähe des Rursees. Ein findiger Astronom lädt hier gegen einen kleinen Kostenbeitrag regelmäßig zu einer Sternenwanderung ein. Gewandert wird jedoch nicht mit den Füßen, sondern mit den Augen über den Nachthimmel.

Mit Beginn der Dämmerung geht es los. Wir haben uns mit bestimmt 100 anderen Sternenguckern auf einer großen Wiese mitten im Wald getroffen. Jeder hatte sich eingedeckt mit Stühlen, Liegen, Luftmatratzen, Decken und dicken Jacken. Ja, dicke Jacken sind gut, denn selbst im Sommer wird es nachts in der Eifel empfindlich feucht und kalt. Da die Sternenwanderung unter guten Bedingungen, also klare Sicht und keine Wolken, bis morgens um fünf dauert, ist auch ein bisschen Proviant nicht schlecht. So haben wir uns mit Wasser und Rotwein eingedeckt, mit Mettwürstechen und einem Stück Käse, und was zum Knabbern und Naschen. Außerdem hatten wir natürlich den Fotoapparat und ein Stativ dabei und gute Ferngläser, denn damit ist der Sternenhimmel noch viel beeindruckender.

Wir haben Luftmatratzen dabei, was für den Blick nach oben ziemlich gut ist.
Der Veranstalter hatte ein großes mobiles Teleskop aufgebaut, durch das jeder, der möchte, mal einen Blick zu den Sternen schicken kann. Man kann den Saturn mit seinen Ringen gut erkennen, oder auch den Jupiter mit seinen Monden.

Wir haben eine Menge Neues erfahren, zum Beispiel über das Sternbild des Großen Wagens. Der mittlere Stern der Deichsel ist der sogenannte Augenstern. Wer besonders gute Augen hat, erkennt, dass es nicht nur ein Stern, sondern ein Doppelstern ist!

Und natürlich haben wir viele Sternschnuppen gesehen, große und kleine, helle und dunklere. Ein tolles Erlebnis.

 

Monschau

Übernachtet haben wir in Monschau, direkt in der historischen Altstadt mit ihren vielen alten Fachwerkhäusern.

Leider ist der Ort sehr touristisch und beim Bummel durch die Altstadt geht es entlang an Cafés und Restaurants und Andenkenläden mit entsprechendem Angebot.

Manche Häuser sind so krumm, das ich mich frage, wie man darin wohnen kann.

Die Eifel lädt natürlich zu einer Wanderung durch die nahegelegenen Wälder ein. Der Weg ist sehr abwechslungsreich und unterwegs gibt es auch einige Möglichkeiten, einzukehren.

Abends geht es noch einmal auf einen der Hausberge, um einen Blick auf die beleuchteten Häuser der Altstadt zu werfen.

Wir hatten Glück, an diesem Wochenende gab es ein Musikfest in der Altstadt. An mehreren Orten es gab Straßenmusikanten und auf einer Bühne den ganzen Abend Livemusik. Die Stimmung war gut und der Bierstand heftig umlagert.

Am nächsten Tag haben wir eine Tour durch die Glasbläserei gemacht (die Markthalle strotzt vor Touristen-Stehrümmchen). Wir konnten den Glasbläsern zuschauen, wie sie Vasen und Schalen gearbeitet haben. Wir haben die Gelegenheit genutzt und uns selbst am Blasrohr ausprobiert. Es ist gar nicht schwer und wir haben schöne Glaskugeln geblasen.

 

Meine Wertung: ***** sehr erlebnisreiches Wochenende
Monschau

Bochum – Kunstmuseum

August 2023

 

Wir sind auf dem Weg zu einer ungewöhnlichen Kunstausstellung im Bochumer Kunstmuseum. Die Fluxus-Künstlerin Takako Saito wird mit ihren Werken und Performances ausgestellt.

Immer wieder hat die Künstlerin Schachspiele zum Thema, in kräftigen Farben, unterschiedlichen Materialien und aberwitzigen Konstellationen: Rotwein spielt gegen Weißwein, ein Buchschach, oder Pyramidenschach.

Auch in den lebensgroßen Statuen finden sich Schachbretter

Einige Kunstwerke laden zum Bespielen ein, Vieles ist heiter und lädt zum Schmunzeln ein.

Diese Masken erinnern an Kunstwerke indigener Völker. Sie sind mit Murmeln bespielbar. Witzig, man kann nämlich nicht sagen, ob die Kugeln aus Augen, Ohren oder Mund herauskommen!

 

Meine Wertung: ***** bisschen skurril aber sehenswert
Kortumstr. 147

44787 Bochum

Bremen – Kunsthalle

Juli 2023

 

Wir besuchen die Kunsthalle Bremen, ein Muß für Bremenliebhaber! Der Kunstverein hat sie von ca. 170 Jahren gegründet und sie ist immer noch in privater Hand. Sehr viele der Kunstwerke sind von Menschen die einen engen Bezug zu Bremen haben, gespendet worden.

Die Sammlung umfasst Kunstgeschichte aus 700 Jahren, von Dürer über  Monet und Picasso bis zu Turrell.

Die nette Dame am Empfang empfiehlt uns, in der 3. Etage zu beginnen, da sei es noch sehr leer.

Uns war nicht klar, dass sie das wörtlich meinte. Nicht nur waren keine Besucher dort, sonder auch der Raum sah leer aus, als ob ein paar Stühle noch nicht weggeräumt wären. Es handelt sich aber um eine optische und akustische Installation John Cages. Vielleicht sind wir doch Kunstbanausen!

Da erschließen sich uns die Bremer Stadtmusikanten in dieser Installation als Synonym der Menschheit für die Suche nach einem würdevollen Leben eher. Das Motiv finden wir auch in einigen weiteren Kunstwerken.

Uns gefällt die Anordnung der Kunstwerke, zu bestimmten Themen gibt es Exponate aus verschiedenen Epochen und Richtungen….

…und Klassiker wie Susanna und die beiden (lüsternen) Alten,

Modernes

und ähnliche Motive, von unterschiedlichen Künstlern aus unterschiedlichen Epochen.

Manches erschließt sich uns als Betrachtern, bei manchen Exponaten dachten wir: Ups … und hier hat wohl der Maler was liegen lassen.

Aber es gibt Hoffnung …

 

Meine Wertung: ***** umfang- und abwechslungsreich, sehenswert
Am Wall 207
28195 Bremen

Bremerhaven – Klimahaus

Juli 2023

 

Wir starten zu einer spannenden Reise um die Welt, entlang des 8. Längenrades, durch die Klimazonen unserer Erde. Das kann man in Bremerhaven im Klimahaus erleben. Wir lernen die klimatischen Bedingungen, die Menschen und Landschaften entlang des Längenrades kennen.


Wir bekommen im Eingangsbereich eine kleine, launige Einweisung, wie das Klimahaus funktioniert, und dann bringt uns der Fahrstuhl zum Bahnhof. Auf geht´s mit dem Zug von Bremenhaven in die Schweiz!

Und schon stehen wir an der Abbruchkante eines Gletschers, auf eine Alm, die von einer Familie bewirtschaftet wird. In dem Video erleben wir das schöne, uns hart erscheinende Leben ohne Fernseher und Handy, geprägt von den Tieren, die es zu versorgen gilt.

Die Reise geht weiter über Sardinien nach Beneghe …

Im Niger. Wir erleben nicht nur die steinige und sandige Wüstenlandschaft, sondern schwitzen auch bei der heißen Temperatur, die hier authentisch herrscht.

Weiter, immer weiter geht es in die Antarktis, wo bei echtem Eis und Schnee natürlich arktische Temperaturen herrschen. In der nachgebauten Forschungsstation können wir in die dicken Schneestiefel der Forschenden schlüpfen, denn hier ist die Kleidung ausgestellt.

So schnell ändern sich Landschaft und Temperatur! Wir sind nun in der Südsee, sehen in eine Lodge eines ehemaligen Kolonialherren und finden Ruhe und Entspannung bei Meeresrauschen…

…oder balancieren im Regenwald über schwankende Hängebrücken und schauenden Fischen zu.

Zum Abschluss lohnt es sich, einen Blick vom Dach auf den nahegelegenen Hafen zu wagen.

 

Meine Wertung: ***** ein spannendes Erlebnis, informativ und lehrreich durch die Videos von und mit den Menschen der einzelnen Stationen. Auch für Kinder sehr gut geeignet
Klimahaus
Am Längengrad 8
27568 Bremerhaven

Mit dem WoMo auf Sardinien

Mai / Juni / Juli 2023

 

Tag 01 Bochum nach Freiburg

Auf zur nächsten Tour. Wir wollen Sardinien erkunden. Same procedure as last time: Ilse startklar machen, Kleidung, Waschzeug, Lebensmittel kommen in die Schränke – das ist schon Routine. Mittags sind wir startklar, es kann losgehen. Nach den ersten 500 km landen wir in Freiburg auf dem WoMo-Stellplatz. Den kennen wir inzwischen von unseren Besuchen in Freiburg.

 

Tag 02 Freiburg nach Lodi

Morgens lassen wir uns Zeit für ein gemütliches Frühstück. Für die weiteren 700 km bis Livorno haben wir noch 2 Reisetage. Vielleicht fahren wir durch, mal sehen. Die Schweiz macht uns jedoch die Entscheidung für einen weiteren Zwischenstopp leicht: von der Grenze an stehen wir im Stau. 400 km und 8 Stunden später sind wir kurz hinter Mailand. Wir suchen uns einen Stellplatz für die Nacht.

 

Tag 03 Lodi nach Livorno

Die Sonne weckt uns und ausgeschlafen und gut gelaunt geht es unserem Ziel entgegen. Italien-Feeling unterwegs – Felder voller Mohnblumen, alte Kastelle am Autobahnrand, verschlafene Orte, durch die wir fahren und um 14:00 Uhr sind wir auf einem schönen Campingplatz in Livorno. Eine heiße Dusche, ein Spaziergang am Meer, eine leckere Pizza im Restaurant – der Urlaub kann beginnen!

 

Tag 04 Livorno nach Olbia

Unsere Fähre soll um 10.30 Uhr ablegen, 2 Std. vorher sollen wir spätestens zum Einchecken am Terminal sein. Das heisst, in aller Herrgottsfrühe, um 7.00 Uhr, aufstehen!
Der Weg vom Campingplatz zur Fähre erinnert an ein Wollknäuel, bei dem alle Fäden durcheinander geraten sind. Links und rechts Zufahrten, Brücken über und unter der Straße. Ausschilderung im Hafen? Nicht vorhanden! Dann sind wir vor Ort, checken ein und reihen uns in die Autoschlangen ein. Jetzt heißt es warten, bis die Rampen herunter gelassen werden.

Genügend Zeit zum Frühstücken. Das ist der Vorteil des Wohnmobils, wir können uns während des Wartens in aller Ruhe Kaffee kochen, Zeitung lesen … und noch länger warten, denn die Fähre legt erst mit 1 1/2 Std. Verspätung ab.

Die Sitzbereiche mit den gemütlichen Sesseln sind wie im Flieger ausgestattet. Jeweils 2 Sitze an den Fenstern, eine 3-er Reihe und noch einmal eine 2-er Reihe. Stark ausgelastet sind die Räume nicht, überall schicken sich Passagiere an, auf 2-3 Plätzen die Überfahrt zu verschlafen. Etwas anderes kann man auch kaum machen, denn es regnet und stürmt.

Normalerweise fährt man in so eine große Fähre hinein, dreht ein Kurve und steht dann wieder so, daß man auch vorwärts wieder hinausfahren kann. Warum das auf dieser Fähre nicht klappte, wissen wir nicht. Nachdem wir schon mit erheblicher Verspätung in Olbia ankamen, sollten alle Fahrzeuge, auch die Wohnmobile, rückwärts in den hinteren Bereich fahren, drehen um durch die Einfahrt wieder hinausfahren. Die Mitarbeiter liefen hektisch herum, schrien Kommandos und feuerten das entstandene Chaos nur noch an. Bis wir endlich an unserem gebuchten Campingplatz ankamen, war es fast Mitternacht und der Platz geschlossen. Die erste Nacht auf Sardinien haben wir auf dem Parkplatz davor verbracht.

 

Tag 05 Porto Taverna

Genau so haben wir uns Sardinien vorgestellt: Türkisfarbenes Meer, feiner Strand, strahlend blauer Himmel und angenehme 25 Grad Wärme.
Tatsächlich ist es regnerisch und stürmisch, die Temperatur liegt bei 16 Grad. Und das soll morgen auch noch so bleiben. Deshalb gibt es heute einen sehr verregneten Strandspaziergang, bei dem sich die Landschaft und das Meer allerdings sehr dramatisch darstellen. Die Berge fallen steil zum türkisfarbenen Meer ab und sehen durch die Wolken wie Vulkane aus!

 

Tag 06 Porto Taverna

In der Nacht hat es weiterhin heftig geregnet, aber am Vormittag wird es heller, eine milchige Sonne lugt ab und zu durch die Wolken. Wir laufen zum Strand und von dort aus entlang des Nature Walk, über Holzplanken durch die Dünen, an Binnenseen vorbei, in denen wir Silberreiher entdecken und dann sehen wir zum ersten mal eine Korkeiche in natura!

Die dicken Felsen am Stand sehen aus wie polierte Kieselsteine, haben aber eine ganz rauche, poröse Oberfläche.

blühende Kaktusfeigen

Schwämme am Strand

skurrile Mariengedenkstätte

Korkeiche

Silberreiher

 

Tag 07 Santa Lucia

Heute lacht die Sonne und wir haben Lust weiterzufahren. Unser Ziel ist nur 50 km entfernt und nach einer Dreiviertel Stunde sind wir schon dort.

Wir finden einen Campingplatz mitten in einem Pinienwald, dort können wir stehen bleiben, wo wir wollen. Zwischen 2 Bäumen hängen wir unsere Hängematte und über den kurzen Weg geht es ans Meer.


Am Strand entlang laufen wir bis Santa Lucia, wo um den Kirchplatz kleine Bars und Restaurants direkt am Meer liegen. Hier gibt´s leckeres Eis und einen kleinen Absacker.

 

Tag 08 Santa Lucia – Posada

Mit dem Rad geht es über schmale Straßen nach Posada mit seiner Altstadt und der „Saubohnenburg“.
Den Namen verdankt die Burg einer Legende: Im 14. Jahrhundert wollten arabische Piraten die Burg von Posada einnehmen und dazu die Bevölkerung aushungern. Von ihrer Not getrieben, griffen die Bewohner zu einer List: Sie fütterten eine Taube mit dem letzten noch auf der Burg vorhandenen Lebensmittel, einer Hand voll Saubohnen. Sie verletzten das Tier leicht, so dass es im Feldlager der Feinde erschöpft und überfüttert zu Boden fiel. Als die Belagerer sahen, dass die in der Burg verschanzten Bürger von Posada über Nahrung im Überfluss verfügten, um damit ihre Tauben fett zu füttern, zogen sie wieder ab.

Durch die Altstadt unterhalb der Burg ziehen sich schmale Gässchen steil nach oben.

Noch sind kaum Touristen unterwegs, aus den Läden mit typisch sardischer Kleinkunst schauen uns die Inhaberinnen interessiert nach, aber sorry, wir brauchen nichts.

Nach dem steilen Anstieg – die Ruine ist leider wegen Einsturzgefahr gesperrt – finden wir ein kleines Lokal mit Dachterrasse, in dem wir bei Limonata und Foccacia den fantastischen Ausblick über das gesamte Posada-Tal haben.

 

Tag 09 Santa Lucia – Siniscola

Wir schwingen uns noch einmal auf´s Rad und fahren nach Siniscola. Der Weg über die enge, serpentinenreiche Straße ist schön, die Autofahrer, die uns überholen, sind rücksichtsvoll, aber der Ort ist ´tote Hose´. Also genießen wir die Radtour – und drehen wieder um!

Als Belohnung für 35 km Radfahren gibt am Strand ein Eis.

 

Tag 10 irgendwo in der Wildnis bei Nuovo

Von der Küste geht es ins Landesinnere, in die Berge. Ziel ist ein Agritorismo, als Adresse ist die SS 338 bei Km 90 angegeben. Also geht es erst einmal nach Nuovo, das kennt das Navi. Jetzt wird die Landschaft wild, dichter Wald, Serpentinen, die Berge links und rechts werden immer steiler, Autos begegnen uns keine mehr. Dann tatsächlich ein Hinweischild auf Agriturismo Costiolu. Wir biegen auf einen Feldweg ab.

Nach gut gut einem Kilometer über eine Sandpiste stehen wir vor einem verschlafenen Bauernhof. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen, aber wir werden von 3 Hunden freundlich begrüßt. Türen stehen offen, wir gehen hinein und rufen, aber niemand antwortet. Doch da taucht der Bauer auf. Er stahlt und freut sich, uns zu sehen, denn wir sind zu dieser Zeit anscheinend die einzigen Gäste. Er öffnet uns ein Tor und lässt uns auf eine große Wiese hinter dem Hof fahren. Die Hunde folgen uns und mitten auf der Wiese steht eine Eselin mit ihrem Fohlen!

Wir stellen uns an einen der roten Pfosten und werden von Hund und Eseln freundlich begrüßt.

Die müssen allerdings erst einmal inspizieren, was wir so alles mitgebracht haben.

Später treffen noch weitere Campinggäste ein. Mit dem italienische Paar gemeinsam gibt es in der Gaststube zur Begrüßung Wein und Gebäck und Käse, natürlich alles aus eigener Herstellung.

 

Tag 11 Irgendwo in der Wildnis bei Nuovo

Absolute Stille. Nein, absolute Abwesenheit von Zivilisationslärm. Statt dessen hört man Vögel tschilpen, Schafsglocken bimmeln, Pferde schnauben, ein Pfau schreit, die Bäume rauschen, Insekten brummen, sitzen auf dem WoMo oder auf der wild blühenden Wiese – oder auf meinen Beinen.

Was noch gar keine Erwähnung fand: der Bruder des Landwirts, Pietro Costa, ist ein recht bekannter Künstler, der schon mehrere Ausstellungen hatte. Er hat auf dem Hof nicht nur den großen Speisesaal mit seinen Bildern ausgestattet,

sondern auch etliche Skulpturen ringsherum in der Landschaft ausgestellt.

Der Agritorismo ist inzwischen für sein gutes Essen bekannt. Der Landwirt hat angekündigt, uns heute Abend zu bekochen. Wir sind überrascht, als wir in die schön eingedeckte „gute Stube“ gebeten werden.

Unser Menü besteht ausschließlich aus Gerichten aus eigener Erzeugung. Auch der Wein ist aus eigenem Anbau.

Antipasti mit selbstgemachte Pecorino und Ricotta, Bohnen und Oliven und Innereien vom Schwein und Lamm – die würden wir zuhause wohl kaum essen!

Auch die Pasta nach einem sardischen Rezept mit Zutaten aus der eigenen Landwirtschaft

Zu Spanferkel und Bratkartoffeln wurde ein Salat gereicht. Und zum Obstnachtisch wurde uns noch ein Myrten-Likör Gericht.

 

Tag 12 Irgendwo in der Wildnis bei Orgosolo

Es sind nur 45 Minuten zu fahren (Eine Adresse gibt es auch hier nicht, wir fahren wieder nach GPS-Daten) und schon sind wir auf unserem nächsten Campingplatz angekommen, sehr klein, mehr als 10 Wohnmobile passen hier nicht hin. Angeblich ein Geheimtipp um ein authentisches Mittagessen mit den sardischen Hirten zu genießen. Ganz so geheim aber wohl doch nicht, denn es war schon eine Busladung amerikanischer Touristen angekommen. Mitten im Wald unter den Pinien waren lange Holzplanken aufgereiht auf denen wir uns alle niederlassen konnten. Es kam dann noch eine weitere Busladung Schweizer und noch eine mit deutschen Touristen. Aber es war trotzdem ein tolles Erlebnis.

Auf dem Grill brutzelten schon ein paar Spanferkel.

Und dann wurde aufgetischt, natürlich zuerst Wein und Antipasti, Brot, verschiedene Würste, Speck und Käse. Wer aufgegessen hatte bekam natürlich jede Menge Nachschlag.

Lamm und Kartoffeln

Spanferkel

Pecorino

Gebäck

und hinterher natürlich Grappa.
Dann kam der gemütliche Teil und die Hirten haben einen sehr seltsamen, aber schönen Gesang angestimmt.

 

Tag 13 Orgosolo

Schon auf dem Weg nach Orgosolo begegnen uns fantasievoll bemalte Felsen.

Viele Häuser im Ort sind hier mit poetischen oder politischen Aussagen oder einfach mit Bildern des täglichen Lebens bemalt.


 

Tag 14 Cala Gonone

Immer abwechselnd Berge und Meer. In der Nähe von Orosei finden wir auf einem Campingplatz unter Pinien den Zugang zur kleinen Bucht mit weißem Sand, ideal für Familien mit Kindern, da das Wasser hier sehr Flach ist.

 

Tag 15 Dorgali

Sehr weit sind wir auf unserer vorgenommenen Route noch nicht gekommen, so fahren wir weiter am Meer entlang bis Dorgali. Hier müssen wir uns dringend mit Bargeld versorgen, in den kleinen Örtchen vorher gab´s keine Geldautomaten. Noch einen Cappuccino in einer der Bars und dann geht es weiter – viel zu sehen bietet der Ort nämlich nicht.

 

Tag 16 Dorgali nach Lotzorai

Die einspurige Straße Richtung Lotzorai führt in Serpentinen hoch in die Berge. Was für eine Aussicht! Wir sind nur 900m üM, kommen uns aber vor wie im Hochgebirge. Schroffe Felsen, steile Schluchten, Ziegen im steilen Gebirge und weit und breit kein Ort zu sehen. Eine absolut beeindruckende Landschaft.

 

Tag 17 Lotzorai

In Lotzorai angekommen, finden wir erneut einen Campingplatz am Meer. Wir stehen mit dem Wohnmobil direkt am Strand

und genießen den Ausblick aufs Meer.

 

Tag 18 Lotzorai

Sonne, Strand und Meer, das genießen wir noch einen Tag, zumal es auch auf dem Campingplatz überall blüht

 

Tag 19 Ulassai – Grotta Su Marmuri

heute geht es weiter nach Ulassai, zur Grotta Su Marmuri. Die Fahrt durchs Gebirge ist ein Erlebnis, schmale Serpentinen, fantastische Ausblicke ins Tal und dann der Blick auf die bunten Häuser von Ulassai.



Nach einem kraxeligen Aufstieg über eine Natursteintreppe geht es 100 mtr bergab geht in die Grotte und weiter 1 km tief in den Berg hinein, in die größte Grotte Sardiniens. Die hohen Gewölbe -teilweise bis zu 70m hoch- zeigen Skulpturen, die in Millionen von Jahren aus dem Gestein gebildet wurden. Immer wieder sieht man weiße Gesteinsschichten, Marmor, die der Grotte den Namen gegeben haben.

Beim Ausstieg aus der Grotte ist es Nachmittag, wir folgen den Hinweisschildern zu ´Hotel – Camping´ und sind auf einer einsamen Straße, immer weiter in den Nationalpark hinein.  Unterwegs kommen wir an einem Pfad zu ehemaligen Nuraghen vorbei. Diese Gebäude aus prähistorischer Zeit zeugen auf der ganzen Insel von der damaligen Kultur.

Das Hotel und der Campingplatz sind leider geschlossen und wild campen ist im Nationalpark streng verboten, deshalb fahren wir zurück ans Meer.

 

Tag 20 Porto Corallo

Abends kommen wir ziemlich erschöpft wieder am Meer an und finden einen schönen, ruhigen Campingplatz mit Blick aufs Meer. Die Saison beginnt erst gerade, Restaurant und Bar öffnen morgen.

 

Tag 21 Porto Corallo

Entspannung pur! Wir laufen am Strand entlang zum kleinen Hafen, schauen uns den Befestigungsturm aus dem 16. Jhd. an, der auch hier, wie an vielen Stränden entlang der Küste, zur Abwehr der vielen Invasionen, die die Sarden über sich ergehen lassen mussten, steht.

 

Tag 22 Porto Corallo

Gebimmel von links, ein Hütehund treibt die Ziegenherde direkt an den Strandabschnitt vor dem Campingplatz.

und schon sind wir von Ziegenkäse-Produzenten umringt.

 

Tag 23 Cagliari

Reisetag! In der Nacht hat es geregnet, aber bei unserer Ankunft in Cagliari ist der Himmel wieder blau.

 

Tag 24 Cagliari

Der erste ´Erkundungsgang` führt auf den Castello-Berg, von dem man einen schönen Ausblick auf die Stadt hat. Wir streifen durch enge Gassen, in denen einige Häuser schön instand gesetzt sind, die meisten aber still vor sich hin bröckeln.


Die Plätze sind von Bars und Restaurants belegt, in denen man sich gerne eine Pause gönnen kann. Auch Bänke laden zum Rasten.

Keine Stadt, die einen längeren Aufenthalt lohnt. Allerdings sehen wir hier zum ersten Mal blau blühende Palisanderbäume und blühende Bougainvillea-Hecken.

Schöne Farbtupfer in der Stadt, in der ungewöhnlich viel gebaut wird. Apartements in den mehrstöckigen Wohnhäusern werden in zig Agenturen vermarktet.

 

Tag 25 Sant‘ Antioco

Gerne fahren wir morgens ´raus aus Cagliari, unser nächstes Ziel ist die kleine Insel Sant´ Antioco, die durch eine Straße mit Sardinien verbunden ist. Hier finden wir an der ´Seifenbucht` einen Campingplatz am traumhaften Strand.

… der dazu noch einen großen Pool hat.

 

Tag 26 Sant‘ Antioco

Ein kleines Stück am Strand entlang und schon stehen wir vor der Trattoria, in der die Zeit stehen geblieben scheint. Musik aus den 70-ern, fangfrischer Fisch, der vom Chef Mario serviert wird.

Abends erleben wir einem Bilderbuchsonnenuntergang.

 

Tag 27 Portixeddu

Weiter Richtung Nordwesten geht es über die sehr schmale und kurvenreiche Straße mit bis zu 13% Steigung; das bringt unsere Ilse schon an ihre Grenzen! Unser Ziel ist Buggerru. Wie schon so häufig, wenn wir in den Bergen unterwegs sind, ist die Aussicht einfach überwältigend. Schaut man zu der einen Seite, sieht man viele verlassene Bergbauanlagen, die wie Geisterstätte in den steilen Bergen stehen. Und dann der Blick aufs Meer!

Oberhalb von Buggerru, in Portixeddu, finden wir einen schattigen Campingplatz unter Eukalyptusbäumen. Von hier aus sind es ein paar Minuten bis zum Strand.

Auf dem Heimweg landen wir in einer typisch italienischen Bar, kaum Touristen, nur Einheimische, laut, voll, Zigarettenqualm und Biergeruch, aber urgemütlich und der Blick aufs Meer ist einfach unbezahlbar.

 

Tag 28 Portixeddu

Die Straße am Strand entlang zurück nach Buggerru ist menschenleer. Später im Jahr ist hier sicherlich alles zugeparkt, aber heute stehen wir direkt vor einer Lücke im Zaun und frühstücken mit Blick aufs Meer.

 

Tag 29 Capo Pecora

Mit dem Rad geht es steil bergauf zum Capo Pecora. Uns erwartet eine wilde Landschaft mit steilen Klippen und Felsformationen, die aussehen, als hätte das Meer die Felsen in Wellen hochgedrückt. Auch wenn die Oberfläche von Weitem glatt aussieht – die Steine sind rauh wie Bimsstein.


 

Tag 30 Barumini

Reisetag, wir fahren ins Landesinnere nach Barumini. Wir wollen uns dort die Überreste der Nuraghen-Siedlung ansehen, die seit Ende des letzten Jahrtausends zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Diese Festung stammt aus der Zeit 1500 vor Chr. Es gibt über die Ureinwohner Sardiniens nur wenig Bekanntes, weil sie keine Schriften hinterlassen haben. Wir haben uns gefragt, wie sie diese riesigen Gesteinsbrocken zu den Nuraghen aufgeschichtet haben, wovon und wie sie gelebt haben. Darauf konnte uns der Guide, der uns durch die Anlage geführt hat, leider auch nicht viel erzählen.

Direkt am Freilichtmuseum ist ein Restaurant mit sardischer Küche. Nach unserer Führung und der spannenden, aber anstrengenden Anfahrt gönnen wir uns zum Abendessen ein komplettes Menü mit Antipasti, Salat, Culurgiones mit Minze und Ziegensoße und Meeresfrüchten als Hauptgericht. Für ein Dessert war dann leider keine Platz mehr.

 

Tag 31 Gesturi

Von Barumini sind es nur wenige Kilometer bis zum Giari di Gesturi, einem Nationalpark auf der Hochebene der Region. In der wilden Landschaft mit vom Wind zerzaust Korkeichen, Felsbrocken und Marschen, sind Sardiniens Wildpferde zuhause. Über die ausgeschilderten breiten Forst- und Wanderwege kann man aber auch gut mit dem Rad fahren. Schon nach kurzer Zeit standen die erste Wildpferde am Wegesrand!

 

Tag 32

Reisetag. Es ist sehr warm geworden, wir machen uns auf den Weg zum sogenannten ´Reiskornstrand´. Unterwegs fahren wir durch kultivierte Landschaft, wo aber auch immer wieder bizarre Felsformationen herausragen. Und dann treibt ein Schäfer seine Schaftherde über die Straße…

Wir kommen dem Meer näher und in der Ebene tauchen Reisfelder auf. Das frische Grün leuchtet in der Landschaft. Das Feld ist von Palmen gesäumt – viel anders sehen auch die Reisfelder auf Bali nicht aus!

 

Tag 33 Is Arutas

Dann kommen wir ans Meer und der Ausblick ist traumhaft! Klares, türkisfarbenes Wasser, der berühmte Reiskornstrand, dessen kleine Kieselsteinchen wirklich wie Milchreis aussehen.

Hier am Strand tauchen zum ersten Mal in unserem Sardinienurlaub viele Sonnenschirme und Touristen am Strand auf. Wir finden allerdings wie sonst auch, ein schattiges Plätzchen unter Olivenbäumen auf dem Campingplatz am Strand.

 

Tag 34 Is Arutas

Heute Morgen wurden wir von lautem Donner geweckt. Regen strömte in Sturzbächen, innerhalb kürzester Zeit war der Campingplatz in eine Marschwiese verwandelt. Genauso schnell lugte aber die Sonne am Mittag durch die Wolken und am Abend regnete es erneut. Aber das Meer ist türkis und lässt sich vom Wetter nicht beeinflussen!

 

Tag 35 Bosa

Vom Reiskorn- an den Kartoffelstrand! Die Kieselsteine sind hier kartoffelgroß, da haben wir sofort an diesen Namen gedacht 😉
Hier ist das Meer wild, die Wellen brechen an den Riffen, kleine Fontänen spritzen an den Felsen hoch.

 

Tag 36 Bosa

Vom Campingplatz fahren wir mit dem Rad vom Strand um den Berg herum nach Bosa. Das Städtchen präsentiert sich als hübschester Ort, den wir bisher auf Sardinien gesehen haben. Bunt gestrichene Häuser, der breite Fluß Temo mit der mittelalterlichen Brücke und über steile Treppen hoch zum Castell…




Auf dem Rückweg gönnen wir uns ein kleines Mittagessen in diesem hübschen Lokal

mit einem überraschend tollen Angebot, ein ausgezeichneter Fisch auf knackigem Gemüse!

 

Tag 37 Alghero

Weiter geht es Richtung Norden. Unser Ziel ist Alghero, wo angeblich die Katalanen großen Einfluss auf die Architektur hatten. Unterwegs geht es wieder über Serpentinen durch die Berge, dann wird das Land flacher, erinnert an holländische Dünenlandschaften. Und dann kommen wir in Alghero an, Hafen, Jachten, Remmidämmi, eine Strandbude neben dem nächsten Surfbrettverleih. Vielleicht haben wir etwas verpasst, aber wir fahren einfach nur durch und suchen uns einen ruhigeren Ort.

 

Tag 38 Capo Caccia

Dann sind wir am Capo Caccia, wo auch der Abstieg zur Grotte sein soll. Inzwischen zeigt das Thermometer 33 Grad. Wir genießen deshalb die fantastische Aussicht auf die Steilküste, sparen uns den Abstieg zur Grotte und lassen uns auch von der Bausünde, ein hässlicher Hotelklotz auf der gegenüberliegenden Klippe, diese außergewöhnliche Aussicht nicht verderben.

Hinter Alghero fahren wir wieder auf der Küstenstraße mit atemberaubender Aussicht. Unser Ziel ist der Abstieg über die steile Treppe mit über 600 Stufen zur Grotta di Nettuno. Immer wieder halten wir unterwegs an den Aussichtsplätzen.

 

Tag 39 Argentiera

Argentiera ist eigentlich eine Geisterstadt, aber trotzdem tummeln sich etliche Badegäste in der kleinen Badebucht. Aber die kaputten Gebäude der ehemaligen Silbermiene lassen uns schon sehr überlegen, wovon die wenigen Menschen hier noch wohnen eigentlich leben.

 

Tag 40 Stintino

Sonntag am Badestrand von Stintino. Viele Sarden sind mit Kind und Kegel und vollen Picknicktaschen am Strand.

 

Tag 41 Stintino

Mit dem Rad fahren wir über die nicht stark befahrene stradale nach Stintino. Pittoresk liegt das Örtchen auf einer kleinen Landzunge. Die Bars am Hafen laden zum Capuccino mit Blick auf die Schiffe.

 

Tag 42 Roccia dell‘Elefante

Immer wieder treffen wir auf bizarre Felsformationen und mit etwas Phantasie kann man dann darin auch gerne einen Elefanten erkennen. Daraus wird dann eine Touristenattraktion, die wir uns natürlich auch ansehen. Der Blick aufs Meer ist von hier aus besonders schön.

 

Tag 43 Valledoria

Unser Campingplatz liegt direkt am Meer, über eine Düne führt ein Steg in den feinen Sand. Die Wellen haben Schaumkronen, das Meer rauscht – ach, es ist sehr romantisch. Am Abendsitzen wir mit einem Gläschen Rotwein und beobachten den Sonnenuntergang.

 

Tag 43 Valledoria

Gestern Abend am Strand konnten wir in der Ferne die Lichter von La Ciaccia sehen. Das wollten wir uns heute mit dem Rad ansehen. Es sind allerdings nur etliche Ferienwohnungen, einige Restaurants und eine hübsche Bar direktem Meer. Viele Gäste gibts hier nicht, nach einem kleinen Stopp in der Bar radeln wir zurück und genießen den Blick aufs Meer.

 

 

Tag 44 Valledoria

Limoncello Spritz in der Strandbar

 

Tag 45 Valledoria

Schwimmbad, Strand, Pizza in La Ciaccia

 

Tag 46 Valledoria

Erst haben wir mit dem Fahrrad versucht Castelsardo zu erreichen, aber entweder gab es sandige Feldwege oder steile Straßen. Dann haben wir doch das Auto genommen, aber es hat sich gelohnt, ein total schönes Örtchen.

 

Tag 47 Santa Teresa Gallura

 

Tag 48 Palau

 

Tag 49 Roccia dell‘Orso

 

Tag 50 Olbia

Zum Abschied gibt es noch einen schönen Sonnenuntergang.

 

 

Tag 51 Genua

12 Stunden später, mit 2 Stunden Verspätung  (Stau auf dem Mittelmeer?) kommen wir in Genua an.

 

Meine Wertung: ***** eine tolle Insel mit vielen Erlebnissen

Rom und mehr

Februar / März 2023

 

Bochum – Darmstadt – Freiburg

Das ist der Plan: wenn der Winter gar nicht weichen will, packen wir unser Wohnmobil und fahren in Richtung Süden, so weit, bis es frühlingshaft warm wird!

Da passt es gut, Ende Februar zum Geburtstag unserer Tochter in Darmstadt zu sein. Noch einmal ausgiebig mit dem Enkelkind spielen und dann weiter zu Freunden in der Nähe von Freiburg, die Nächte durchquatschen, bis der Arzt kommt und auf deren richtige Wahl eines urigen Lokals für‘s Abendessen vertrauen…

 

Dann geht es los …

 

Freiburg – Mailand

Und dann geht es los Richtung Rom. Nachdem wir zu Sylvester in Freiburg bei 15 Grad ins neue Jahr gerutscht sind, liegt jetzt auf den Höhen jede Menge Schnee.


Und das bleibt auch in der gesamten Schweiz so.

Wir hoffen, auf der anderen Seite des fast 17 km langen Gotthardtunnels  auf Sonnenschein zu stoßen

Aber auch in Italien ist es winterlich kühl und bewölkt. In der Nähe von Mailand suchen wir uns einen Campingplatz für die Nacht. Die Pizzeria in der Nähe hat leider noch geschlossen, aber an der Rezeption sorgt man dafür, dass wir nicht verhungern – es gibt einen Lieferdienst bis zum Campingplatz. So endet der 1. ´richtige` Urlaubstag bei italienischer Pizza und Wein im Wohnmobil!

 

Mailand – Rom

Es geht weiter Richtung Süden, noch trennen uns fast 600 km von unserem Ziel. Den Winter nehmen wir leider mit, kurz vor Florenz liegt immernoch reichlich Schnee.

Aber dann, kurz hinter Florenz, wie bestellt, blauer Himmel über der Toskana.

Am späten Nachmittag erreichen wir Rom. Das Autofahren ist hier  abenteuerlich auf den italienischen Straßen. Gerne wird mehrspurig auf einspurigen Straßen gefahren, rote Ampeln ignoriert und zwischendrin wuseln Vespas in jede Lücke. Mit Hilfe des Navi erreichten wir aber sicher unseren Stellplatz am nördlichen Ortsrand von Rom.

 

Rom

Unser Campingplatz liegt ca. 7 km von der Innenstadt entfernt und so machen wir uns schlau, wie wir mit Bus und Metro dort hinkommen. An die Haltestellen muss man sich gewöhnen, sie sind nicht eindeutig erkennbar, liegen in der Gegenrichtung keineswegs unbedingt auf der gegenüber liegenden Straßenseite, im Bus gibt es keinen Streckenplan und auch häufig keine Haltestellenanzeige. Google Maps ist da eine große Hilfe! Wir verschaffen uns mit einem Hopp-on-hopp-off-Bus erst einmal einen Überblick über die Sehenswürdigkeiten, bevor wir am nächsten Tag zu Fuß los gehen wollen. Auf der Rückfahrt zum Campingplatz hält der Bus dann keineswegs dort, wo wir eingestiegen sind. In dem Gewirr von Straßenauffahrten, Fahrspuren, die plötzlich auftauchen und ohne Bürgersteige oder Gehwege brauchen wir über eine Stunde, bis wir den Campingplatz wiedergefunden haben…

 

Rom

Heute kennen wir uns mit dem ÖPNV schon besser aus, wir kommen an der Piazza Venezia ohne Verlaufen an und sind vom Denkmal für Vittorio Emanuele II sehr beeindruckt. Das Museum im Inneren beherbergt Gemälde und Skulpturen, die die Geschichte der italienischen Staatsgründung zeigen. Heroische Skulturen und Schlachtenbilder – das sparen wir uns und genießen lieber den Ausblick über die Stadt.

Weiter geht es zum Forum Romanum. Im Durcheinander der Ausgrabungsstätten, Fragmenten von Gebäuden, Säulen von Tempeln können wir uns vorstellen, wie das städtische Leben vor fast 2000 Jahren hier ausgesehen haben mag. Wir sind beeindruckt davon, wie schon damals gebaut wurde, welche architektonischen Meisterleistungen vollbracht wurden.

Es ist nur ein kurzer Weg bis zum Kolosseum. Wir haben uns das riesige Gebäude allerdings nur von Außen angesehen und sind einmal ringsherum gelaufen. Mit großen Augen haben wir bewundert, wie dieses Monumentalgebäude vor fast 2000 Jahren gebaut werden konnte. Vor unserem geistigen Auge konnten wir uns die Kämpfe der Gladiatoren vorstellen – naja, wir sind alt genug, um den Film ´Spartacus` im Kino gesehen zu haben!

 

Rom

Heute machen wir uns auf den Weg zum Vatikan. Wir hoffen darauf, dass es mitten in der Woche und außerhalb jeder Saison nicht so voll ist. Aber auch zu dieser Zeit windet sich die Schlange vor dem Petersdom fast um den gesamten Platz, drei Stunden Wartezeit! Aber gewusst wie 😉, wir brauchen uns nicht anstellen und kommen sofort und kostenlos hinein.

Die vielen Gemälde, Skulpturen, das Gold und die Pracht im Inneren erschlagen uns fast. Wir halten uns an den Audioguide, hören von den Päpsten, die die Gemälde in Auftrag gegeben haben, sehen den gläsernen Sarg des heiliggesprochenen Papst Pius und, und…

Eine Dokumentation des Reichtums und der Macht der Päpste!



Weiter geht die Besichtigungstour zu den Vatikanischen Museen mit der Sixtinischen Kapelle.

Das Gebäude mit den Museen ist riesig, schon im Vorfeld überlegen wir uns, dass wir gar nicht alle Räume ansehen können. Wir wollen uns auf die Stanzen des Raffael und die Sixtinische Kapelle beschränken. Dafür werden wir aber treppauf, treppab geführt, mal links, mal rechts herum und am Ende haben wir doch sehr viele Räume mit ihren Ausstellungsstücken bewundern können. Auch hier hat uns der Reichtum der Päpste, die Gemälde, Wandteppiche, Bodenmosaike aus den verschiedenen Jahrhunderten kaufen oder anfertigen lassen konnten, genauso beeindruckt, wie die wunderbaren Gemälde und Kunstgegenstände selber.

Am Ende des Rundganges durch die Museen kommen wir endlich in der Sixtinischen Kapelle an. Der ganze Raum ist voller Menschen, Guides mit ihren Gruppen führen an den Gemälden vorbei. Fotografieren ist hier verboten, die Ordner wiederholen ihre Durchsage: ´Silence, please! This is a sacret room!‘ Das große Wandgemälde stellt das jüngste Gericht dar.

 

Rom

Weiter geht es zum Circus Maximus. Von der ehemaligen Rennstecke für Wagenrennen ist immer noch das große ovale Gelände vorhanden. An den Rändern befinden sich Ruinen der ehemaligen Zuschauertribünen. Hier haben in der Hochzeit bis 500 n.Chr. Bis zu 300.00 Zuschauer Platz gefunden. In einigen Filmen aus den 50er Jahren, z.B. Ben Hur, wurden diese Rennen nachgestellt.

Auf der kleinen Wiese neben der Zuwegung hat sich ein historischer Markt niedergelassen. Da kann man nicht nur Gladiatoren sehen, auch ein Senator hat sich unters Volk gemischt.

Wir laufen quer durch den Circus, unser Ziel ist der Bauernmark Circo Massimo. Hier werden nicht nur frische Lebensmittel verkauft, im kleinen Innenhof sind auch Essens-Stände aufgebaut, um gleich verköstigt zu werden. Wir lassen es uns schmecken!

Unterwegs zum Pantheon spazieren wir an der Tiberinsel vorbei, laufen einmal über die älteste, noch heute erhaltene Brücke Ponte Fabricio und blicken von dort aus auf die Synagoge am Ufer des Tiber.

Auch am Pantheon drängeln sich die Besucher am Eingang. Wer hier nicht online reserviert hat, hat keine Chance auf Einlass. Drinnen bestaunen wir die riesige Kuppel, den schönen Marmorboden und die Gräber, die für Berühmtheiten unter Altären entlang an den Wänden angebracht sind.

  

Von hier aus laufen wir zum Trevibrunnen Brunnen. In dem kristallklaren Wasser könnten wir uns auch vorstellen, wie Anita Ekberg baden zu gehen! Dazu müssten wir allerdings an den Scharen von Besuchern vorbei, die ihre Münzen in den Brunnen werfen, um wiederzukommen – so die Sage. So werden jeden Tag 3000 € aus dem Brunnen gefischt, die gespendet werden.

Weiter geht es zur letzten Sehenswürdigkeit für heute, der Spanischen Treppe. Auch hier werden wir eher vorbeigeschoben. Fußlahm, wie wir jetzt sind, sparen wir uns den Aufstieg zur Kirche Trinitá Dei Monti, von wo aus man sicher noch einmal einen tollen Ausblick auf die Stadt hat.

 

Rom

Ausruhtag! Das Wetter meint es gut mit uns, wir packen Tisch und Stühle aus und verbringen einen Tag mit Faulenzen, lesen, Füße hochlegen.

 

Rom – Santa Severa – Santa Marinella

Nach den anregenden, anstrengenden und mit Kunstwerke-bewundern ausgefüllten Sightseeing-Tagen in Rom fahren wir ans Meer. 30 km von Rom entfernt liegen etliche schöne Badestrände. Die Sonne scheint, das Thermometer zeigt frühlingshafte 17 Grad, wir halten auf dem Parkplatz neben dem Kastell Santa Severa.

Campingplätze, Bars und Restaurants sind zum größten Teil noch geschlossen. Aber eine von außen eher unscheinbare Strandbude entpuppt sich als hübsches Fischrestaurant. Wir genießen den Blick aufs Meer und den köstlichen Fisch!

Als Selbstversorger verbringen wir diese Nacht auf einem Parkplatz am Meer – und frühstücken am nächsten Morgen bei geöffneter Tür im Sonnenschein mit Blick aufs Meer!

 

Santa Marinella – Civitavecchia

Sonnenschein, 19 Grad und ein Spaziergang am Meer, es gibt fast nichts Entspannenderes.
Aber was ist das? Eine Flaschenpost? Wenn da eine geheime Schatzkarte drin steckt und wir eine Truhe voller Goldtaler finden, kommen wir nicht mehr nach Hause …

 

Civitavecchia – Saturnia

Am frühen Morgen ist es warm genug zum draußen Frühstücken. Im Laufe des Vormittags ziehen aber Wolken auf und wir beschließen, weiter in die Toskana zu fahren.


Unterwegs riecht und sieht man überall des Frühling.


Unser Ziel ist Saturnia mit seiner schwefelhaltigen Thermalquelle. Oberhalb der Cascate del Mulino finden wir einen gut ausgestatteten Stellplatz. Von hier aus führt ein schmaler, steiler Weg bis in den Ort – in den Vorsaison noch etwas verschlafen, aber sehr hübsch.

 

Saturnia

Mit den Rädern fahren wir zu den Thermalbecken mit schwefelhaltigem, 37 Grad warmen Wasser der Cascate del Mulino. Schon von Weitem können wir riechen, wo wir hinfahren müssen – das schwefelhaltige Wasser stinkt ziemlich nach faulen Eiern! Wie die anderen Besucher lassen wir unsere Kleidung einfach auf dem Gelände um die Becken und ab ins warme Wasser! Wir suchen uns ein freies Plätzchen in einem der Becken. Der Boden ist mit glatten, kleinen, runden Kieselsteinen belegt und wir können ganz entspannt im Wasser sitzen und genießen.

 

Saturnia – Perugia

Weiter geht es nach Perugia. Das Wetter hält sich leider nicht, unterwegs beginnt es zu nieseln.

 

Perugia

Auch am Morgen zeigt sich Perugia nicht von seiner schönsten Seite, es ist kühl und regnerisch.

Mit dem Bus geht es ins Zentrum. Vom Busbahnhof aus erreichen wir über Rolltreppen das Rocca Paolina, die Keller einer Burg, die bereits im 13. Jhd. begonnen wurde zu bauen, dann aber 1860 zerstört wurde. Der beeindruckende Keller ist wie eine unterirdische Stadt, wir laufen durch Straßen, deren Decken sicherlich 20 m hoch und von Rundbögen überspannt sind.

Weiter geht es durch den Regen zur Fontana Maggiore. Wir hätten uns natürlich gerne gewünscht, dass der Platz im Sonnenschein liegt. Aber auch so sind die Gebäude rund um die Piazza IV Novembre beeindruckend.

Der Blick fällt zur einen Seite auf die gotische Kathedrale und zur anderenSeite auf das Rathaus mit seinem Hochzeitssaal.

Bei dem usseligen Wetter wollen wir uns so gar nicht draußen aufhalten. So besuchen wir die Galleria Nazionale dell´Umbria. Wir sind von den ausgestellten Kunstschätzen aus den frühen Jahrhunderten der Kirchengeschichte sehr beeindruckt. Auch hier haben viele Machthaber, seien es weltliche oder kirchliche, enormen Reichtum angehäuft.

 

Perugia – Bellaria

Die Sonne scheint schon am frühen Morgen, aber es ist noch kalt. Wir haben erst einmal genug Stadt angesehen, uns zieht´s ans Meer. In der Nähe von Rimini finden wir einen geöffneten Campingplatz, freuen uns über den Sonnenschein und starten zu einem Spaziergang am Meer.

 

Bellaria

Sonne, Strand und Meer

 

Bellaria

Sonnenuntergang … leider nicht im Meer

 

Bellaria

Im Schinken- und Käseparadies.

 

Bellaria

Sonne, Strand und Meer

 

Bellaria – Ravenna – Bologna

Genug vom Faulenzen am Meer, heute fahren wir weiter nach Ravenna. Was für eine schöne Stimmung in der Stadt! Viele junge Leute sind unterwegs, die Bars und Cafés sind gut besucht und trotzdem herrscht eine unaufgeregte, gelassene Stimmung in der Stadt. Viele Gebäude sind Weltkulturerbe, weil hier wunderbare Mosaike, z.T. Aus dem 6. Jhd., entdeckt wurden. Tickets einschließlich eines Timeslots für die Sehenswürdigkeiten haben wir vorab im Ticketshop in der nahen Buchhandlung bekommen.

Die Basilica di San Vitale wurde vermutlich 537 n.Chr. errichtet. Die Mosaike sind im gesamten Kirchenraum angebracht und erzählen spannende Geschichten. Z.B. die der Ehefrau des Kaisers Justinian, Theodora, in die sich der Kaiser auf einer für ihn ausgerichteten Party verliebte, sie heiratete und die anschließend großen Einfluß auf die Politik nahm.

Auf den Mosaiken ist sie und ihre Gefolgschaft in prächtigen Kleidern zu sehen, von denen sich die berühmten Modeschöpfer dieser Zeit inspirieren ließen. Auch der Maler Gustav Klimt soll sich von den goldschimmernden Mosaiken inspiriert lassen haben.

Im Mausoleo di Galla Placidia sind die ältesten Mosaike Ravennas zu besichtigen. Das Mausoleum wurde bereits 425-430 n.Chr. erbaut. Durch die Alabasterfenster (teilweise wurden sie wohl durch bräunlich bemaltes Glas ersetzt) fällt warmes Licht auf die wunderschönen Mosaike.

Grabkammer, auch hier beeindruckende Mosaike

Beim Battistero Neoniano ist man sich nicht sicher, ob es sich im Inneren um ein Taufbecken oder ein Bad in einer etruskischen Villa handelt. Das älteste Gebäude Ravennas ist aber ebenfalls mit wunderschönen Mosaiken ausgestattet. Zu sehen sind biblische Motive, z.B. die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer.

Dann gelangen wir zum Domus dei Tappeti di Pietra. Der Zutritt über die Kirche Santa Eufemia ist bis auf ein riesiges Gemälde, das das Martyrium Eufemias darstellt, unspektakulär.
Aber durch eine Tür gelangen wir in das Erdgeschoss unter der Kirche, in dem die Fußböden einer byzantinischen Villa ausgegraben wurden.


 

Sa 18.03.23

Überraschung in Bologna: wir besuchen einen Kochkurs ´Hausmannskost bei Grazia`. Zu viert bereiten wir in der Wohnung unserer Gastgeberin Pasta, die wir dann später auch essen wollen. Grazia hat die Zutaten schon vorbereitet,


Der Teig wird gut geknetet und dann ausgerollt, die Sichtkontrolle gegen das Licht zeigt, ob der Teig gleichmäßig dünn ist.

Dann wird der Teig gefaltet, in Streifen geschnitten, locker gerüttelt – fertig sind die Tagliatelli.

Aus der anderen Hälfte des Teigballs entstehen nun Tortelloni. Auch dafür wird der Teig gleichmäßig dünn ausgerollt und in Quadrate aufgeteilt.

Grazia hatte bereits eine Ricotta-Parmesan-Kräuter-Masse vorbereitet, die nun in die Teigquadrate eingefüllt wurden, dann wurden die Quadrate Ecke auf Ecke zu Dreiecken gefaltet, fest an den Rändern angedrückt, kunstvoll um den Finger gewickelt – und voila! fertig sind die Tortelloni!

Dann kommt der spannende Teil: unsere gefertigte Pasta wird gegessen. Grazia hat bereits vor unserem Kochkurs ein leckeres Ragu gekocht. Auch die klassischen Zutaten, die in Bologna verwendet werden, hat sie uns genannt: Karotten, Sellerie, Zwiebeln, Hackfleisch, Rotwein, Brühe, Tomatenmark, etwas Milch. Das Alles wird ca. 3 Std. gekocht. Es schmeckt, zusammen mit ´unserer´Pasta, wunderbar!

Unsere Gastgeberin wußte nicht nur interessante Geschichten über die regionalen Zutaten zu berichten, auch als ´Food-Designerin`hat sie sich betätigt. Unsere Tortelloni wurden mit Butter, Salbei und einem Hauch Kurkuma serviert.

 

So 19.03.23

Nach viel Kultur in Ravenna haben wir noch mehr Lust auf Stadtbesichtigung und fahren weiter nach Bologna. Das Wetter ist trocken und schön, wir sind ganz gespannt auf eine der besterhaltenen Altstädte Europas. Mehr als 40 km Arkadengänge – das schaffen wir nicht in einem Urlaub! Aber das Bummeln von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten macht hier besonders Spaß. Viele junge Leute, Cafés, Bars, Gelaterie – eine quirlige, junge Stadt!

Unser erstes Ziel ist die Piazza Maggiore mit der Basilika die San Petronio. Leider ist auf der Rückseite, wo wir gerne zur Dachterrasse aufgestiegen wären, eine Baustelle – da müssen wir wohl noch einmal wiederkommen!

Weiter geht es zu den Torre Garisenda und Asinelli. Von einem früheren Besuch wissen wir, das man den Asinelli Turm über fast 498 Holztreppen erklimmen kann. Die Aussicht von dort oben ist phänomenal. Sparen wir uns aber dieses Mal…

Dafür schauen wir uns die vielen posenden Menschen am Neptunbrunnen an. Ein Selfie von uns entsteht hier aber auch!

Sehr hübsch, die wasserspendenden Meerjungfrauen!

Bei unserem Stadtbummel fällt der Blick auf dieses schöne Geschäft, in dem es ausschließlich Aceto Balsamico zu kaufen gibt, ein kleines Fläschchen auch schon mal für mehr als 100 Euro.

Bologna hat ein verstecktes Kanalsystem im Untergrund, das die Stadt bereits im Mittelalter mit Wasser versorgt hat und gleichzeitig als Handelsweg diente. Heute sind diese Kanäle längst zugebaut – aber einen Blick auf den Canale de Reno kann man durch ein kleines Fenster in der Via Piella erhaschen.

 

Mo 20.03.23

Es hat die ganze Nacht heftig geregnet und wird es wohl auch noch den ganzen Tag. Eine gute Gelegenheit, Bologna den Rücken zu kehren und weiter nach Bozen zu fahren, dort soll nämlich bei frühlingshaften Temperaturen die Sonne scheinen.

 

Di 21.03.23

Je nördlicher, desto wärmer! Bozen empfängt uns mit frühlingshaften 19 Grad. Und auch, wenn es heute etwas bewölkt ist, wir können draußen sitzen und genießen den Frühling!


Mit den Rädern erreichen wir die Altstadt über gut ausgebaute Fahrradwege. Im Ort empfängt uns ein Sprachgemisch: Viel italienisch, aber auch österreichisch und häufig zweisprachig.

In den hübschen Altstadtgassen stehen bunte Marktstände.

Und unter den Laubengängen kann man herrlich bummeln und die Auslagen der kleinen und zum Teil alteingesessenen Geschäfte bewundern. Hier gibt es neben Haushaltswaren und Trachtenmode auch Designerkleidung in den knalligen, neuen Frühjahrsfarben!

Kaufempfehlung oder Hygienehinweis? Wir haben uns an die Aufforderung gehalten 😉!

 

Mi 22.03.23

Ausflugswetter! Wir wollen mit der Seilbahn auf Bozens Hausberg, den 1100 mtr hohen Kohlerer Berg, fahren. 1908 wurde hier in Bozen die ersten freischwebende Seilbahn zur Personenbeförderung der Welt gebaut. Wir fahren natürlich in der inzwischen auf den aktuellen technischen Standard gebrachten Gondel!

Das Wetter ist sonnig, aber diesig, deshalb ist die Fernsicht etwas eingeschränkt. Den Schnee auf den gegenüberliegenden Bergkuppeln können wir aber trotzdem gut erkennen. So früh im Jahr sind auf der Bergstation noch alle gastronomischen Betriebe geschlossen, aber wir starten zu einer kleinen Wanderung und

gondeln dann wieder in die Stadt. Auf dem Waltherplatz genießen wir mit  Blick auf den Dom Maria Himmelfahrt Kaffee und unseren ersten Aperol dieses Jahres. Das schön gedeckte Dach erinnert uns an den Wiener Stephansdom. Zur anderen Seite fällt der Blick auf das Denkmal von Walther von der Vogelweide. Noch heute denke ich an den Deutschlehrer, der uns ´Ich saz uf eine steine..` auswendig lernen ließ…

 

Bozen – Darmstadt – Bochum

Zeit nach Hause zu fahren

 

Dortmund – DASA Footprints ****

Februar 2023

 

Foodprints – so heisst die Ausstellung in der DASA in Dortmund, die noch bis zum 27.8.2023 zu sehen ist.

Wer bis jetzt gedacht hat, er mag Haustiere, am liebsten gegrillt, bekommt hier einen tiefen Einblick in das, was unsere Ernährung ausmacht und wie nachhaltig unser Ess-(Konsum)verhalten eigentlich ist.

Wo kommen die Nahrungsmittel her? Wer kümmert sich wie um die Herstellung und Zubereitung? Wieviel Energie aus Lebensmitteln braucht mein Körper und wieviel Ressourcen werden für Futter, Anbau und Transport verbraucht? Wieviel CO2 wird dabei freigesetzt? Bin ich bereit, für Nachhaltigkeit meine Essgewohnheiten zu verändern? Will ich mehr für nachhaltiges Essen ausgeben? Was steckt eigentlich in meinem Essen drin?

In mehreren Stationen gibt es mit anschaulichen Videos, einem vertikalen Gewächshaus, Einkaufkörben, die mit den Lebensmitteln (virtuell) gefüllt werden können, die der Besucher bevorzugt und dem Herzstück, dem tasteLAB einen Einblick, wie es z.Zt. um unsere Ernährung bestellt ist und wie die Zukunft aussehen könnte.

In der kleinen Experimentierküche kann man sehen, dass zukünftige Lebensmittel auch mithilfe von Insekten (z.B. zermahlen als Mehl), oder als Snack hergestellt werden können.

In vielen Ländern längst üblich, jetzt auch hier in der Ausstellung: geröstete Mehlwürmer. Schmecken wie Reispops…

oder knusprig in Schokolade
 

Der Algencocktail war jetzt nicht so richtig lecker

Rezepte für die Verwendung von Insekten gibt‘s natürlich auch

Und so werden sie mit modernster Technik automatisch gejagt und geschreddert, statt die Felder mit Inektengift zu besprühen.

Wer nicht Veganer leben, aber auf Tierwohl und CO2-Ausstoss achten will, hier ein paar Daten:
1 kg Rindfleisch zu produzieren, setzt 2,85 kg CO2 frei
1 kg Insekten zu produzieren, setzt lediglich 0,01 kg CO2 frei

 

Meine Wertung: ***** erlebenswert mit vielen Informationen
44149 Dortmund
Friedrich-Henkel-Weg 1-25

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