Ostsee

September Oktober 2024

 

Bremen

Heute geht es endlich los; wir wollten schon Anfang September aufbrechen – aber die Familie! Geburtstage, Besuche, Termine und Verpflichtungen.

Unser erster Stopp ist in Bremen, wir machen uns einen gemütlichen Abend im´Port Piet‘, einem Biergarten am Torfhafen am Bürgerpark.

 

Zierow

Mit so einem schönen Spätsommerwetter haben wir gar nicht gerechnet. Ohne Zwischenstopps fahren wir direkt bist zur Ostsee und bleiben in der Nähe von Wismar in dem kleinen Örtchen Zierow.
Trotz Kurtaxe für den Strand ist der leider sehr ungepflegt und es liegen Berge von Seegras entlang des Wassers.


Beim Strandspaziergang kommen wir immer wieder an Miesmuschelschalen vorbei – mal sehen, ob die hier irgendwo auf der Speisekarte stehen!

 

Wismar

Über den Ostsee-Radweg fahren wir mit den Rädern nach Wismar.

Schweinebrücke

St. Nikolai Kirche
 

altes Brauhaus
 
Wasserkunst, ein freistehender Pavillon auf dem Marktplatz, gilt als Wahrzeichen der Hansestadt.
 
Das Wassertor ist das letzte von ehemals fünf Stadttoren und der Zugang zu Hafen

 

Zingst

Weiter geht es Richtung Nordosten nach Zingst, manchmal über Apfelbaum-bestandene Aleen, manchmal unter Kastanienbäumen oder Kiefern.

Dann geht es am Deich entlang. Auf dem Deich ist der Radweg, auf dem wir entlang der Ostsee fahren können. Aber zuerst stellen wir das WoMo auf dem Campingplatz ab, spazieren über Straße und Deich und sind am Strand. Jaaa, so muss das! Weißer Sand, Strandkörbe und türkisblaues Wasser!
 

Am Strand entlang laufen wir zur Landungsbrücke, an deren Ende eine Tauchglocke Besucher auf den 4 Meter tiefen Grund der Ostsee bringt. Wir probieren nicht aus, was es da zu sehen gibt!

Mit dem Rad auf dem Deich entlang ist es ein Katzensprung in das niedliche (und offensichtlich sehr wohlhabende) Örtchen Zingst. Die Häuser sind häufig Reet gedeckt, hohe Hecken, schöne Tore vor entsprechend schön gestalteten Gärten, aber auch ein Café neben dem nächsten Restaurant neben der nächsten Eisdiele!

 

Fahrradausflug zum Darßer Leuchtturm

Eine kleine Strecke auf dem Deich und dann geht es in den schönen Mischwald des Darßer Bodden. Unterwegs treffen wir viele anderen Urlauber die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, es herrscht eine schöne Spätsommeratmosphäre.

Den Leuchtturm sehen wir schon vom Weg aus. Der Strand davor ist herrlich, einige Mutige sind auch im Wasser. Im Gebäude des Leuchturms ist ein kleines Museum und ein hübsches Cafè im Innenhof. Wir lösen den Eintritt, schaffen die 126 Stufen bis zum Leuchtfeuer, haben einen wunderbaren Ausblick auf den Darß und die Ostsee und anschließend eine leckere Stärkung in dem schönen Innenhof des Museums.

 

Ozeaneum Stralsund

Leider hat uns das gute Wetter verlassen und es regnet. Ideal für einen Museumsbesuch. Wir fahren nach Stralsund und gehen in das Deutsche Meerwassermuseum, das Ozeaneum, ein Naturkundemuseum mit Schwerpunkt Meer.

Das Museum ist in mehrere Themengebiete unterteilt. Vom Eingang aus folgt man der orangenen Linie, die uns durch die Räume führt. Es beginnt mit Schautafeln, Erklärungen, Modellen und Nachbildungen zu den Weltmeeren und speziell über den Lebensraum Ostsee.

Weiter folgen wir der orangenen Linie zu den Aquarien, wo wir die Tier- und Pflanzenwelt unter Wasser bewundern können. Auch hier sind die Aquarien nach Ost-, Nordsee und Atlantik getrennt.


Seeteufel

und Seepferdchen

Seeanemonen

Besonders beeindruckend ist das Atlantik-Aquarium mit einer 50 Quadratmeter großen Panoramascheibe und einem Becken, das über 2,6 Millionen Liter Wasser fasst.

Den historischen Stadtkern der Hansestadt Stralsund wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und brechen morgens Mit dem Rad zu einer Besichtigungstour auf. Vorbei am Rathaus,


am Wulflamhaus – im UNESCO Weltkulturerbe Stadtgebiet, erbaut im 14. Jhd.

in die Marienkirchen, wo wir die beeindruckende Stellwagen-Orgel aus dem 17. Jhd. besichtigten, um dann

zum ältesten Haus in Stralsund, dem Museumshaus aus dem Jahr 1285 zu gelangen. Bis 1979 lebten hier noch bis zu sieben Familien. Dann wurde es restauriert und ist heute ein Museum.

 

Mönchgut auf Rügen

Die Insel präsentiert sich bewölkt und windig, aber das Meer ist recht ruhig.


Über den schönen, weißen Sand laufen wir am Meer entlang, vorbei an ROTEN Strandkörben – in der Farbe sehen wir die zum ersten mal!

Am Nachmittag beruhigt sich das Wetter und wir nutzen die Gelegenheit zum Strandspaziergang entlang der Steilküste.

 

Thiessow

Der Wind bläst kräftig, aber in dem Mischwald Richtung Thiessow merken wir nicht so viel davon.

In dem kleinen Ort stehen reetgedeckte Häuser. Dann führt uns der Radweg auf den Deich, wo wir einen tollen Blick auf die Steilküste haben.

Dabei müssen wir aufpassen, dass uns die Böen bis zur Windstärke acht nicht vom Rad heben! Es lohnt sich, aufs Meer zu schauen, die Wellen sind ordentlich.

Weiter geht´s auf die höchste Erhebung Thiessows (46m), zum Lotsenturm. In früheren Zeiten wurden von hier aus die Schiffe durch die schwierige Passage um die Ostseeinseln geleitet.

Heute genießen wir die beeindruckende Rundumsicht über Meer, Bodden  und die umliegenden kleinen Ortschaften.

 

Binz

Unser Campingplatz liegt außerhalb von Binz in Prora. Über neu angelegten Radwege geht es am Ostseeufer entlang bis in die Innenstadt von Binz. Unterwegs kommen wir an luxuriösen Hotels, Wohnanlagen, Villen vorbei, alles in gepflegtem schneeweiss. Auch die Binzer Innenstadt ist sehr mondän.


Über die Promenade gelangen wir zum langen Anlegesteg für die Ausflugsschiffe

direkt gegenüber dem Kurhaus.

mit Blick auf den wunderschönen breiten Strand

 

Prora – Kraft durch Freude

Biegt man von unserem Campingplatz nach links auf den Radweg, stößt man schon nach kurzer Zeit auf den Koloss der ehemaligen KdF-Anlage Prora. Hier haben die Nazis 1936 Platz für 20.000 Erholungssuchende schaffen wollen. 1939, mit Kriegsbeginn wurden die Arbeiten jedoch eingestellt und die Arbeiter abgezogen um sie in der Kriegsindustrie einzusetzen. Die Anlage wurde nie fertiggestellt. Ursprünglich bestand die Anlage aus 8 Blöcken, 6km am Strand entlang! Es heißt, man könnte sie aus dem Weltall sehen. Und natürlich hat hier nie jemand Urlaub gemacht. Während der Kriegszeit wurden die Gebäude als Lazarett genutzt und anschließend als Ausbildungsstätte der Volksarmee und -Polizei und als militärischer Stützpunkt. Nachdem in Nachkriegszeiten 3 Blöcke gesprengt wurden und die restlichen 5 nach und nach immer mehr verfielen, wurden sie nach der Wiedervereinigung in den 1990er Jahren an einen Investor verkauft, teuer saniert und in Luxusapartments umgebaut.

Hier trifft die Ruine auf den Sanierungskomplex.

In der Dokumentationsstelle, die in einem abbruchreifen Gebäude des Komplexes untergebracht ist, erfahren wir mehr über die Hintergründe und die Entwicklung.

So hatte sich das NS-Regime die Anlage vorgestellt (Model)

 

Putbus – Das Haus auf dem Kopf

Wir machen uns mit dem Rad auf den Weg nach Putbus, eine echte Herausforderung! Der Weg ist über weite Strecken mit dicken Kieselsteinen gepflastert, oder von großen Landmaschinen aufgerissen.  Unser Ziel ist das Haus, das auf dem Kopf steht .

Es steht tatsächlich auf dem Kopf.

Und innen sind wir diejenigen, die verkehrt herum stehen. So klappt der Handstand auf der Toilette

…oder Kirchen-klimbing

..oder als Spiderman unter der Schlafzimmerdecke

Und hier die Auflösung: alle Möbel hängen an der Decke und wir krabbeln auf dem Boden herum!

 

Der Rasende Roland

Auf dem Rückweg wartet der ´Rasende Roland` auf uns, eine alte Schmalspur-Dampflokomotive, die über die Insel fährt.

Wir sitzen im ´Cabriolet-Waggon`und genießen die Dampfwolke!

Können aber auch im Salonwagen eine Erfrischung genießen.

 

Sassnitz – Mit dem Kutter zum Königsstuhl

Unseren letzten Tag auf Rügen verbringen wir auf einem umgebauten Fischkutter, der entlang der Kreidesteilküste bis zum ´Königsstuhl` fährt.

Wir sehen den Unesco-Weltnaturerbe-Park Jasmund von der Seeseite. Bei rauhem Wind und kabbelieger See haben wir einen fantastischen Blick auf die Kreidefelsen, von denen allerdings in jedem Jahr große Stücke abbrechen.
 
Die Fahrt geht bis zum Königsstuhl. Der Sage nach soll in früheren Zeiten derjenige, der von Meerseite aus den Felsen besteigt und auf dem Stuhl aus Erde Platz nimmt, Herrscher des Landes Pommern werden. Die Versuche endeten immer wieder mit Abstürzen oder Rettungsaktionen durch die Feuerwehr!

 

Greifswald

Heute ist der Herbst mit Regen, Sturm und dicken Wolken im Osten angekommen. Unsere Fahrt geht nach Greifswald. Der WoMo-Stellplatz liegt direkt am Museumshafen.

Am Museumshafen entlang laufen  wir bis zum Marktplatz, der von schönen alten Gebäuden umstellt ist.


Weiter zum St. Nikolai Dom mit dem neuen Ostfenster.

Der Regen will überhaupt nicht weniger werden – also: Museumstag! Das Pommerschen Landesmuseum zeigt anlässlich des 250. Geburtstags des berühmten Sohnes Stadt, Caspar David Friedrich, die Ausstellung ´Sehnsuchtsorte`.

Hattingen Henrichshütte – Fotoausstellung

Juni 2024

 

Die Henrichshhütte in Hattingen

haben wir schon ein paar mal besucht, mal tagsüber um die alte Industrieanlage anzuschauen, aber auch schon im Dunkeln wenn sich die gesamte Anlage in eine Lichtinstallation verwandelt.

Diesmal waren wir dort um uns eine Fotoausstellung anzuschauen. Die mehrfach ausgezeichnete Fotografin Nanna Heitmann zeigt in der beeindruckenden Gebläsehalle,

umgeben von alten technischen Anlagen, Bilder aus der Ukraine und aus Russland die nach dem Einmarsch Russland in die Urkaine entstanden sind. Beeindruckend, beängstigend, verstörend.

Die ersten russischen Panzer in der Ukraine – Kinder in Russland spielen in Panzeratrappen

Soldatenfriedhof und Massengräber in Russland

Zerstörtes Wohnhaus in der Ukraine

Selbstgebautes Haus auf einer Müllhalde in der russischen Region Tuwa

Vorort im wohlhabenden Moskau

 

Meine Wertung: ***** bedrückend beeindruckend vor einer tollen Kulisse
Werksstr. 31-33
45527 Hattingen

Fernziel Gardasee … oder auch nicht

Unser Plan ist es, zuerst in die Dolomiten zu fahren, weiter südlich an einem kleinen See zu entspannen und dann ein paar sonnige Tage am Gardasee zu verbringen. Aber ein guter Plan zeichnet sich dadurch aus, dass es auch einen Plan B und C gibt.

 

Tag 01 Darmstadt

Pleiten, Pech und Pannen – das ist das Motto unseres Urlaubsstarts!
Ein Blick ins Serviceheft des Wohnmobils hätte gereicht, um den nötigen Ölwechsel vor dem Urlaub vornehmen zu lassen. So mussten wir bei unseren Kindern in Darmstadt eine Werkstadt suchen. Gar nicht so einfach für unseren Kastenwagen, der wiegt nämlich 2,3 t, das stemmt nur eine Hebebühne für Laster in einer Halle die auch entsprechend hoch ist, das kann nicht jeder. Nach etlichen Telefonaten hat uns dann endlich eine Werkstatt mit entsprechender Vorrichtung zugesagt.

 

Tag 02 Darmstadt

Nur gut, dass wir unsere Tochter besuchen wollten, so ist ein zusätzlicher Tag ist dann schön! Besonders, wenn wir ihn mit unserem Enkelkind verbringen können.
Morgens bringen wir das Wohnmobil zur Werkstatt, am frühen Nachmittag können wir es wieder abholen.
Aber jetzt tut sich ein neues Problem auf, die Wasserhähne im Wohnmobil funktionieren nicht mehr. Im Wohnmobil wird das Wasser mittels einer Pumpe zum Wasserhahn gebracht. In den Wasserhähnen ist jeweils ein Microschalter eingebaut, der der Pumpe das Signal gibt: Wasser marsch.

 

Tag 03 Darmstadt

Kein Wasser. Die Fehlersuche geht weiter, mittlerweile habe ich das halbe Auto auseinander gebaut, um den Fehler zu finden. Ich überprüfe alle elektrischen Steckverbindungen und Kabelwege. Am späten Nachmittag stellte sich Erfolg ein, das Wasser läuft wieder aus allen Hähnen. Wo der Defekt lag? Kann ich nicht sagen!

 

Tag 04 Füssen

Nach einem gemütlich Frühstück bei unserer Tochter geht es jetzt weiter Richtung Süden, der Sonne entgegen.
Der Sonne entgegen? Je weiter wir kommen, desto mehr sinkt das Thermometer, bis schließlich sogar der Glatteiswarner ein Signal von sich gibt. Eigentlich hatten wir frühlingshafte 15 Grad erwartet. Stattdessen Schnee und ruck zuck weiße Straßen….

Stadtbummel durch Füssen bei Minustemperatur.

Wir beschließen, uns in einem urigen Braukeller aufzuwärmen.

 

Tag 05 Riva sul Garda

Heute Nacht hat es kräftig geschneit, was zu Weihnachten schön anzusehen wäre, aber jetzt? Wir wollen in den Frühling!

Wir frühstücken gemütlichen, packen zusammen und fahren weiter Richtung Süden. Es wird zwar etwas sonniger, bleibt aber eiskalt. Also fahren wir am Vahrner See und Caldonazzo See in der Nähe von Trento vorbei, es ist einfach zu winterlich dort. Unser Ziel ist jetzt Riva am Gardasee. Wir finden einen schönen Stellplatz direkt am See, nicht weit vom Ort. Auch hier ist es zwar sonnig, aber vom See weht ein eiskalter Wind. Am Seeufer möchten wir dabei nicht im Freien sitzen.

 

Tag 06 Riva sul Garda

Die Sonne weckt uns und der eisige Wind weht nicht mehr. Wir können sogar draußen frühstücken, wenn auch mit dickem Pullover. Gegen Mittag machen wir uns mit den Rädern auf nach Riva. In den engen Gassen ist ordentlich Betrieb, auch wir bummeln durch die engen Gassen und lassen es uns in einem der vielen Restaurants gut gehen.

Die gab´s bereits vor 50 Jahren: ein typischer Touristenladen.

 

Tag 07 Borgo Mediedevale di Canale di Tenno

Unser Ausflug bringt uns zu einem der schönsten Dörfer Italiens, nach Borgo Mediedevale di Canale di Tenno, nur ein paar Kilometer von Riva entfernt.

Die gut Trainierten fahren mit dem Rad, aber 600 Höhenmeter auf 12 Kilometer – da nehmen wir das WoMo.

Etliche der engen, mit Kieselsteinen gepflasterten Gassen, der kleinen Innenhöfe und der vielen Torbögen und Bogengänge stammen aus dem 13. Jahrhundert. Man könnte glauben, hier ist die Zeit stehen geblieben.

Hier befindet sich auch das Künstlerhaus „Casa degli Artisti“,  einer Wohn- und Begegnungsstätte für Künstler*innen aus ganz Europa, die sich von der einmaligen Atmosphäre dieses Dorfes inspirieren lassen. Die Themen kreisen um den See, den Lago di Garda. Jede und jeder dieser Künstler*innen lässt ein Exponat im Museum.

 

Tag 08 Rovereto

Unser heutige Zwischenziel ist Rovereto, hier wollen wir das Mart, das Museo di arte moderna e contemporanea die Trento e Rovereto, besuchen. Nicht nur wegen der modernen Kunst, die dort ausgestellt ist, sondern auch wegen der ausgesprochen eindrucksvollen Architektur. Die runde „Piazza“ mit der Kuppel aus Stahl und Glas lässt sich im Inneren über ein spiralförmiges Treppenhaus erlaufen.

Im Eingangsbereich werden wir von einem überdimensionalen Heiligen Sebastian von Antonello da Messina begrüßt.

Im Museum erlebten wir in riesigen Ausstellungsräumen einen Ritt durch die Stilrichtungen der Werke der Künstler*innen des 20. Jhd.´s .

Am Nachmittag ging es dann weiter nach Lazise am südlichen Ostufer des Gardasees. Langsam wird es auch wärmer, frühlingshafte 20 Grad, so kann man es aushalten!

 

Tag 09 Lazise

Mit dem Rad geht es am Ufer des Sees entlang nach Peschiera. Der Weg schlängelt sich am Ufer entlang, ist aber stark von Radfahrer*innen und Spaziergänger*innen bevölkert. Kein Wunder, dass so viele Menschen unterwegs sind, hinter dem Zaun reiht sich den gesamten Weg ein Campingplatz am nächsten. Und alle sind bereits jetzt in der Vorsaison gut besucht.

Peschiera ist heute ein kleiner Ort mit Hafen und vielen engen Gassen, die zum Bummeln einladen. Wir finden in einer ein kleines, hübsches Lokal mit einem Angebot an ausgefallenen Bruschette – lecker!

 

Tag 10 Lazise

Obwohl wir schon häufig am Gardasee waren, haben wir das Örtchen Lazise bisher noch nicht besucht. Beeindruckend, die gesamte Altstadt ist von einer Stadtmauer mit Toren und Wehrtürmen umgeben. Auch hier ist es wie am Gardaseeufer, sehr voll. Touristen drängeln sich durch die kleinen Gässchen, die eigentlich zum Shoppen und Verweilen einladen.

Deshalb fahren wir weiter nach Bardolino. Hier im Hafen, mit Blick auf den See, machen wir Halt – mit Aperol- und Limoncello-Spritz und einer sehr großen Portion an kleinen Knabbereien und Oliven, die dazu gereicht werden.

Nach dem obligatorischen Bummel durch die Altstadt machen wir uns wieder auf den Heimweg.

Abends ist der See ruhig, die vielen Touristen sind in ihren Unterkünften verschwunden, wir genießen die Abendstimmung.


Mit Blick auf den See schmeckt die Pizza doppelt so gut.

 

Tag 11 Lazise

Heute machen wir einen faulen Tag, ein bisschen am Strand bummeln und Steine ins Wasser werfen. Einfach die Seele baumeln lassen.

 

Tag 12 Borghetto

Es bleibt kühl, regnet und ist kalt, wir fahren weiter entlang des Sees Richtung Süden. Unser neues Ziel heißt Borghetto. Der Ort liegt zwar ca. 20 km vom Gardasee entfernt, aber hier ist es auch nicht mehr so von Touristen überlaufen. Hier finden wir einen schönen, fast leeren Stellplatz, der uns gut gefällt. Borghetto liegt in einer hügeligen Landschaft am Fluss Minicio und nimmt für sich ebenfalls in Anspruch, einer der schönsten Orte Italiens zu sein. Beim Bummel durch die Altstadt können wir das gerne bestätigen. Pittoreske Häuser, hübsche Lokale, eingerahmt von Resten der Stadtmauer und über all dem das Castello.

 

Tag 13 Borghetto

Direkt neben Borghetto liegt Valeggio sul Mincio. Vor dem Rathaus steht auf dem großen Platz ein Brunnen, Fotomotiv für Selfies der hauptsächlich italienischen Touristen. Wir kehren in eines der Cafés, die rund um den großen Platz liegen ein und schauen dem Treiben zu!

 

Tag 14 Borghetto

Borghetto ist bekannt für seinen Parc Giardino Sigurtà, ein riesiges Areal mit schön angelegten Wiesen, blühenden Beeten und Teichen. Wir können einfach mit unseren Rädern auf dem beschilderten Rundweg durch den Park fahren. Übrigens kommt uns dabei in den Sinn, dass wir im Ruhrgebiet jede Menge dieser schönen Parks kostenlos nutzen können, während wir hier mit 14,-€ p.P. dabei sind!
 

Auf dem Rückweg kommen wir durch Valeggio. Hier fällt uns das hübsche Pastificio „La Taiadela“ ins Auge, wo es frisch zubereitete Nodo d‘amore (Liebesknoten) zu kaufen gibt. Die hauchdünnen Tagliatelle sind jahreszeitenmässig gefüllt mit Frühlingskräutern, Brennesseln, Spargel oder Kürbisblüten – angerichtet mit Salbeibutter ein Gedicht …

 

Tag 15 Borghetto

Mit dem Rad entlang des „Blaumilchkanals“, Richtung Castello di Monzambano. Nach einigen Kilometern landen wir in dem kleinen Ort. In einer der Bars gibt´s eine Erfrischung und dann radeln wir zurück – der Weg ist das Ziel!

 

Tag 16 Lago di Caldonazzo

Nach 4 sonnigen Tagen und schönen Ausflügen in Borghetta ist heute ein guter Tag zum Weiterfahren, zumal sich die Sonne hinter dicken Wolken versteckt. Wir fahren auf der westlichen Seite des Gardasees nordwärts, unser Ziel ist Limone. Schon unterwegs sind trotz des regnerischen Wetters alle Parkplätze besetzt, in Limone sind auch die Campingplätze ausgelastet. Wir beschließen, weiter Richtung Trento zu fahren, wir haben Bilder von einem schönen See, dem Lago di Caldonazzo, gesehen. Welchen angenehme Überraschung, hier ist es vorsaisonal leer, der Campingplatz ist gepflegt. Wenn jetzt auch noch das Wetter mitspielt, starten wir zu einer der vorgeschlagenen Radtouren!

 

Tag 17 Lago di Caldonazzo

Der See und die Umgebung sind immer noch wunderschön, aber wolkenverhangen. Naja, morgen soll es besser werden! Also verbringen wir den Tag mit Lesen, Tee trinken, Ansichtskarten schreiben …

 

Tag 18 Lago di Caldonazzo

Die Wettervorhersage sagt: bewölkt, aber trocken, bis 19 Grad, ideal für eine Radtour um den See. Kaum sind wir jedoch losgefahren, öffnet der Himmel seine Schleusen!

Das erste Ziel ist Valsugana am nördlichen Ende. Hier warten wir bei einem Cappuccino den nächsten Schauer ab.

Zu allen Seiten gibt es trotz des regnerischen Wetters wunderschöne Motive, das Kastell, die Weinberge, die schneebedeckten Kuppen der hohen Berge…

 

Tag 19 Lago di Caldonazzo

Heute Morgen lacht die Sonne vom blauen Himmel, über den Bergen türmen sich weiße Schönwetterwolken. Das richtige Wetter für eine kleine Radtour nach Caldonazzo, einen Snack in einer Bar und anschließend die Füße am See ausstrecken, endlich die Sonne genießen! Am späten Nachmittag zieht an der einen Bergseite eine dunkle Front am Himmel auf, von der anderen Seite von der Sonne beschienen. Das gibt einen wunderbaren Regenbogen, aber zum Glück bleibt es trocken.

 

Tag 20 Arte Sella

Bis zur Sella-Gruppe ist es nicht weit. Dort, im Val di Sella, liegt ein einzigartiger Skulpturenpark, der „Arte Sella“. Eingebettet in Wald und Auenlandschaft sind die Kunstwerke aus Zweigen, Blättern, Steinen und Stämmen ausgestellt. Auf dem Rundweg wandern wir durch den Wald, bis wir zur „Kathedrale“, einem Kunstwerk aus Neonröhren, wieder zum Ausgang gelangen. Unterwegs ist es wunderbar still, wir hören nur die Vögelzwitschern und ab und an begegnet uns ein weiterer Besucher. Am Wegesrand wachsen Walderdbeeren – schade, die blühen erst!

 

Tag 21 Borgo

Nach dem Ausflug in den Skulpturenpark ist heute Ausruhen angesagt. Wir finden auf einem Agritorismo-Camping einen einsamen Stellplatz inmitten der Natur und lassen die Seele baumeln.

 

Tag 22 Orrido di Ponte

Ciao, Chill-Out-Area, wir machen uns auf den Weg nach Bozen. Kurz vor Trento halten wir an der Schlucht „Orrido di Ponte Alto“, die der Wildbach Fersina in Laufe von Jahrtausenden in den Fels gegraben hat. Bereits im 16. Jahrhundert wurde hier, um Überschwemmungen der Stadt Trento zu verhindern, eins der ältesten Wasserbauwerke der Welt errichtet. Zwei über 40 mtr hohe Wasserfälle entstanden, die das Wasser durch die roten Felswände leiten.

Über schmale Stiegen, etliche hundert Stufen bergab, erkunden wir einen Teil der Schlucht. Hier stürzt der Wasserfall 40 mtr in die Tiefe.

Auf halber Höhe gelangen wir über eine im Berg liegende Wendeltreppe, ungefähr auf der Mitte des Wasserfalls, auf eine Plattform hinter dem Wasserfall, zwei Meter vor uns rauscht das Wasser in die Tiefe.

Weiter geht es nach Leifers vor den Toren Bozens. Ciao Trentino, Benvenuto Alto Adige!

 

Tag 23 Bozen

Wir fahren von der Schlucht aus Richtung Bozen. Hier haben wir uns in Leifers Nahe Bozen einen Campingplatz mit Innen- und Außenpool ausgesucht. Heute können wir noch draußen schwimmen, aber schon morgen ist das Wetter bewölkt und kühl. Wir schwingen uns auf die Räder und strampeln nach Bozen, bummeln durch die Altstadt, besuchen Walther von der Vogelweide auf seinem Platz, bummeln an den ausgefallenen Modegeschäften vorbei, genießen die Laubengänge und den Markt mit seinem bunten Angebot an Obst, Gemüse und Blumen.

 

Tag 24 Ritten

Morgens genießen wir noch einmal das Hallenbad auf dem Campingplatz, dann geht es bei Sonnenschein weiter nach Ritten. Dort wollen wir uns die höchsten und schönsten Erdpyramiden Europas ansehen, ein bizarre Felsformation, in tausenden von Jahren vom Regen ausgeschwemmt worden. Noch genießen wir den Sonnenschein, aber schon während unserer Weiterfahrt ziehen dicke, schwarze Wolken auf. Und die ergießen sich auch ergiebig auf unseren nächsten Campingplatz am Vahrner See. Dort gibt es allerdings ein uriges Lokal mit sehr leckerem Essen. Das kommt jetzt genau richtig, wir sind hungrig und haben keine Lust zu kochen!

 

 

Tag 25 Vahrner See

Es hat in der Nacht weiter geregnet und auch heute Morgen ist der Himmel grau. Die Räder lassen wir stehen und fahren mit dem WoMo in die Altstadt von Brixen. Wir erkennen sofort, dass das eine Bischofsstadt ist, kein mondänes Leben, sondern Kloster, Kirche, Dom und Diözesanmuseum.

 

Tag 26 Vahrner See

Juchhu, die Sonne kämpft sich durch die Wolken, ideales Wetter zum Radfahren. Unser Ziel ist die ´Franzenfestung´. Sie wurde bereits 1838 fertiggestellt und sollte das Eisacktal gegen Eindringlinge verteidigen. Nach heutiger Währung hätte der Bau 54 – 58 Mio. Euro gekostet, dafür, dass die Festung nie Kriegsschauplatz, sondern lediglich Waffen- und Pulverlager war. Im 2. Weltkrieg wurde sie Schauplatz Mussolinis Größenwahn: er ließ 127,5 Tonnen Gold, Italiens Währungsreserve, mit dem Zug (die Schienen verlaufen durch die Festung) in die Festung verbringen. Hier kommt es in den Kriegs- und Nachkriegsjahren zu einem richtigen Krimi: Hitler läßt Gold nach Berlin bringen, Generäle bereichern sich mit einem Teil, die Alliierten sichern zu guter Letzt den Schatz. Heute ist die riesige Anlage ein Museum, das zum einen architektonisch interessant und sehenswert ist, zum anderen finden dort sehr spannende Ausstellungen statt.

Wir waren von der Ausstellung ´Frauenfeste – Identität´ begeistert.

 

Tag 27 Toblacher See

Wir lassen uns von dem Dauerregen am Vahrner See die Dolomiten nicht vermiesen, aus dem ´Feuchtbiotop`, der Wiese, auf der wir stehen, fahren wir vorsichtig, vorsichtig aus der Umzäunung. Unser nächstes Ziel ist der Toblacher See. Auf dem Weg halten wir in Bruneck, wo wir durch eines der alten Stadttore in die Innenstadt gelangen. Ein kleiner Bummel und dann geht es zu unserem nächsten Ziel, dem Toblacher See.

Toblacher See

Toblacher See

 

Tag 28 Toblacher See

Welche Idylle, türkisfarbenes Wasser, Schwäne und Blesshühner auf dem See, alles eingerahmt von schneebedeckten, hochalpinen Bergen! Und wir stehen mit unserem Wohnmobil auf dem Terrassencampingplatz mit Blick auf den See. Wenn es nur nicht so frisch wäre! Morgens zeigt das Termometer 3 Grad…

 

Tag 29 Toblacher See

Der Morgen beginnt mit Sonnenschein, aber schon um 10.00 Uhr ziehen immer wieder schwarze Wolken auf. Wir schwingen uns aufs Rad und fahren am See entlang nach Toblach. Der Frühling hat in dieser Höhe gerade erst begonnen, die Wiesen sind voller Blumen und im Hintergrund ragen die steilen Berge der Dolomiten auf.

Toblach ist ein typischer Wintersportort. Hier reiht sich Hotel an Hotel und wir halten uns gar nicht lange auf und fahren weiter nach

Innichen. Was für ein hübscher Ort! Hier stehen sich gleich 2 Kirchen im Ortskern gegenüber, die geschichtsträchtige Stiftskirche aus dem 13. Jhd und die Michaelskirche. Von allen Positionen aus haben wir das beeindruckende Bergpanorama im Hintergrund.

 

Tag 30 Caorle

Ciao Dolomiten, ciao Drei Zinnen, ciao Toblacher See, ciao, Alto Adige. Ja, es ist hier traumhaft, idyllisch, mit beeindruckender Kulisse, aber der Wetterbericht für die nächsten Tage sagt Regen voraus. Deshalb fahren wir heute Richtung Adria, da gibt es den Regen bei gemütlicheren Temperaturen!

Am Nachmittag kommen wir in Caorle an. Unser WoMo steht auf dem Campingplatz unter Pinien, schön schattig. Naja, so richtig nötig ist das jetzt noch nicht, wir haben den Regen ja mitgebracht, aber hier sind noch angenehme 20 Grad, auch am Abend. Wir sitzen unter der Markise bei Kerzenschein und müssen zum ersten mal Mückenschutz auspacken!

 

Tag 31 Caorle

In der Nacht hat es weiter geregnet, auch den Tag über gibt es wenig Pausen. Der Strand ist menschenleer bis auf einige Kinder, die auch im Regen begeistert Muscheln suchen.

 

Tag 32 Caorle

Die Sonne lacht, der Liegestuhl wartet auf uns. Wir genießen einen warmen, sonnigen Vormittag am Strand.

Am Nachmittag schauen wir uns Caorle an und sind positiv überrascht. Enge Gassen und bunte Häuser laden zum bummeln ein. Es gibt viele nette Restaurants und gemütliche Bars.

 

Tag 33 Caorle

Dann die nächste Überraschung: Caorle wirbt mit einer Streetart-Ausstellung – das haben wir in dem Adriaörtchen nicht erwartet!

Witzig kuratiert, von den Anfängen der ´Streetart`mit Fotos von bekannten Höhlenmalereien über die 60iger Jahre bis in die Jetztzeit.

 

Tag 34 Venedig

Fusina liegt im Hafen- und Industriegebiet, für Touristen nicht so attraktiv, aber der Stellplatz ist gefällt uns gut. Er liegt direkt an der Lagune gegenüber Venedig und die Anlegestelle der Fähre ist an der Einfahrt des Platzes. Man ist in 10 Minuten dort.

 

Tag 35 Venedig

Auf geht´s zur Biennale, die seit 1895 alle zwei Jahre zur Weltschau der Bildenden Kunst wurde!

Von der Fähre steigen wir um ins Linien-Boot und fahren vorbei an den berühmten Sehenswürdigkeiten…..

…bis zum Biennale Gardini. Hier bummeln wir durch den Park mit zig Skulpturen.

Das ist keine Kunst, das ist Italien …

Weiter geht es an den vielen Palazzi mit unterschiedlichen Ausstellungsräumen der einzelnen Länder weiter zum Arsenale. Wir sind uns nicht sicher, ob es sich um eine einzige, riesige Lagerhalle, oder mehrere mit einander verbundene alte Lagerhäuser handelt, aber ein Tag reicht nicht aus, wenn man sich alles anschauen möchte. Hier ein paar Impressionen.


 

Tag 36 St. Martin in Passeier

Um die Heimreise entspannter zu gestalten machen wir noch einen Zwischenstop in St. Martin in Passeier.

 

Es war ein toller Urlaub, auch wenn wir ständig unseren Plan geändert haben weil es zu kalt, zu regnerisch oder zu voll war, aber wir haben immer wieder schöne Orte gefunden an denen wir gerne waren.

Bremen – Overbeck Museum

März 2024

 

In Bremen Vegesack münden die Flüsse Lesum und Schönebecker Aue in die Weser, weshalb der dortige Hafen schon seit dem 17. Jhd. existiert. In wechselvoller Geschiche gehörte er sogar eine Zeit zu Dänemark. Heute ist der Hafen Liegeplatz für Museumsschiffe. Wir schauen uns hier ein keines Kunstmuseum, dem Overbeck Museum an.

Hier werden die Werke von Fritz und Hermine Oberbeck ausgestellt, die in der Zeit um 1900 in Worpswede und in Bremen Vegesack entstanden sind.

Als wir das Museum besuchten, gab es gerade eine Sonderausstellung von Ulrike Brockmann, die die Bilder digital analysiert und die Bildpunkte der gleichen Farbe gezählt hat. Sie setzt sich mit dem ‚digitalisierten Sehen’ auseinander, indem sie die Bilder digitalisiert und die Farben des Bildes nach den 16.777.216 möglichen Farben sortiert und entsprechend summiert. Für jede Farbe bzw. Farbgruppe zeichnet sie einen entsprechend dicken Balken auf ihr Bild, der Häufigkeit der Farbe entsprechend.

Für mich war es ein beeindruckendes Erlebnis festzustellen, das die Emotionen, die ein Bild im Original in mir hervorruft, auch in den summierten Farben ähnlich war.

 

Meine Wertung: ***** ein schönes Museum und eine spannende Sonderausstellung
Overbeck-Museum

Alte Hafenstraße 30
28757 Bremen

Dortmund – Botanischer Garten Rombergpark

April 2024

 

Keine Zeit und Lust, für die Kirschblüte bis nach Bonn zu fahren? Dann ist der Rombergpark in Dortmund eine schöne Alternative, denn Mandelbäume blühen nicht weniger schön. Beim Spaziergang unter den Blüten liegt Frühling in der Luft!

Meine Wertung: ***** ein lohnenswerter Ausflug, man kann schön spazieren gehen
Botanischer Garten Rombergpark
44225 Dortmund
Am Rombergpark

Gelsenkirchen Inside MIR

Januar 2024

 

Eigentlich sitzen wir in Gelsenkirchen im Musiktheater im Revier MIR im Zuschauerraum und blicken auf die Bühne. Aber was geschieht eigentlich dahinter? Was muss alles geschehen, damit wir uns einfach zurücklehnen und die Aufführung genießen können? Das wollten wir nun genau wissen und haben eine Theaterführung mitgemacht.

Ein älterer Schauspieler, der schon viele Jahre am MIR arbeitete, nahm uns in Empfang, führte uns vom Dach bis in den Keller und hatte viele Informationen und amüsante Anektoten über das Theater und das Schauspielerleben.

Das MIR wurde im Dezember 1959 nach mehr als dreijähriger Bauzeit eröffnet. Es gilt als einer der bedeutendsten Theaterbauten der Nachkriegszeit. Es besteht aus zwei miteinander verbundenen Häusern, das Große Haus mit 1004 Plätzen und einer Bühne von 450 qmtr und dem Kleinen Haus mit 336 Plätzen und einer Bühne von 180 qmtr. Jährlich finden hier insgesamt ca. 300 Aufführungen statt.

Das Foyer erstreckt sich über drei Etagen, windet sich um das halbkreisförmige Treppenhaus und bietet einen offenen Blick auf die Stadt.


An den Seitenwänden sind riesige Kunstwerke des französischen Künstlers Yves Klein angebracht. Die aus Schwämmen bestehenden Wandskulpturen und sind mit einer eigens hierfür komponierten Farbe eingefärbt, da das typischen ´Yves-Klein-Blau´ hier wegen der toxischen chemischen Zusammensetzung in Innenräumen nicht benutzt werden durfte.


Hier ein Blick aus dem Zuschauerraum auf die Bühne des Großen Hauses (es wurde gerade geprobt).


Von der Bühne in den Zuschauerraum konnten wir noch nie blicken!

Geprobt wird aber normalerweise auf einer der drei Probebühnen, wesentlich kleiner und das Bühnenbild ist nur rudimentär nachgebildet. Nur so können mehrere Stücke gleichzeitig geprobt werden. Auf die große Bühne geht es erst kurz vor der Generalprobe.


Hinter der Bühne sieht man Gerüste und Technik. Sehr viel Technik, denn die Bühne ist beweglich und kann ganz oder teilweise gehoben oder gedreht werden.


Hier werden die Requisiten für das Bühnenbild vorbereitet und zwischengelagert, denn fast täglich muss die Bühne für ein neues Stück umgebaut werden.


Beleuchtung und Tontechnik.


Der Probensaal der MIR Dance Company.


Das Lager für Kulissen – riesige, aufgerollte Bühnenhintergründe.

Hier werden Bühnenbilder, die in der Schlosserei oder der Zimmerei erstellt wurden, zusammenmontiert.


Frisur- und Perückenmacherei


Schneiderei und Kostümmacherei


Hutmacher


Es wird fast alles selbst produziert.

Insgesamt arbeiten im MIR auf und hinter der Bühne und im Hintergrund ca. 300 Menschen aus 26 Nationen und jedes Jahr erfreuen sie damit rund 120.000 Besucher.

Mit einem Blick hinter die Kulissen lässt sich das noch mehr wertschätzen, wenn man weiß, wer alles daran mitgearbeitet hat.

 

Meine Wertung: ***** lohnt sich wenn man ab und zu mal ins Theater geht
Ebertstr. 30
45879 Gelsenkirchen

Zandvoort im Herbst

November 2023

 

Im November an die Nordsee, das ist etwas für Freaks. Aber direkt am Meer, mit Blick auf stürmischen Wellen, windzerfetzten Wolken, Regengeprassel auf der Windschutzscheibe – das hat was! Ganz besonders, wenn man gemütlich im warmen Wohnmobil sitzt, nach draußen schaut und dabei eine Tasse Kakao oder ein Glas Rotwein genießen kann, ist es einfach nur schön.

Trotz Regen sind wir am Strand entlang in das Örtchen gelaufen und haben ein bisschen Window-Shopping gemacht. In einem kleinen, gemütlichen Restaurant haben wir es uns gut gehen lassen.

Und wenn zwischendurch mal die Sonne durch die grauen Wolken blinzelt, haben wir einen Standspaziergang gemacht. Der Strand war fast leer, die meisten Strandpavillions abgebaut und nur ein paar ganz mutige Kiter waren in dicken Neopren-Anzügen auf dem Meer unterwegs. Aber wir hatten Glück, ein einzelner Strandpavillion hatte noch geöffnet und wir bekamen heiße Schokolade mit Sahne.

 

Meine Wertung: ***** Wer sich nicht vom schlechten Wetter die Stimmung verderben lässt, hat viel Spaß.
Zandvoort

Winterberg – Familienfeier

Oktober 2023

 

Überraschung! Zu meinem 70ten Geburtstag hat mich die Familie ins Sauerland eingeladen. Frau, Kinder, Enkel – alle treffen für ein paar Tage  in dem großen Ferienhaus im Upland Ferienpark ein. Kaminofen, Sauna, genügend Schlafzimmer – alles vorhanden!

Da konnten wir es trotz des Schmuddelwetters gut aushalten. Und dann hat sich doch die Sonne noch einmal sehen lassen. Schöner Ausblick aus dem Wohnzimmerfenster.

 

Winterberg ist ein typisches Touristenstädtchen, die kleine Hauptstraße wird von Restaurants und Sport- und Modegeschäften dominiert. Viele Werbetafeln sind neben deutsch auch auf holländisch beschriftet und natürlich bekommt man auch Frikandel Spezial.

Die schönen Wanderwege haben wir dann fast für uns allein, andere Touristen tummeln sich eher an den Attraktionen.

Mit dem Auto geht es auf den Kahlen Asten, den mit 842 mtr höchsten Berg des Sauerlands. Wir folgen dem kleinen Rundweg, mit 2 kleinen Knirpsen im Schlepptau reicht eine kleine Wanderung. Das Wetter bleibt trocken, aber grau. Dafür der Hingucker in den Wiesen: tausende kleine Wassertropfen!

Das Mitttagessen war auch gesichert, Pilzpfanne und Preiselbeeren ;-).
 

Es entspricht nicht so ganz meinen Vorstellungen von einer Skihütte, aber es fehlte ja auch noch der Schnee. Trotzdem war es gemütlich und urig, das Essen war okay. Anschließend hatten große und kleine Kinder noch Spaß am Hauklotz, in den mit möglichst wenigen Schlägen ein großer Nagel hineingeschlagen werden sollte.

Auf dem Erlebnisberg Kappe gibt es jede Menge Aktivitäten. Im Winter natürlich Skifahren im Sommer Mountenbiking und einiges mehr für groß und klein.

Auf der Sommerrodelbahn hatten alle Spaß und wir sind einige Male damit ins Tal gerutscht.

Die FlyLine ist so etwas ähnliches wie die Zipline im Harz, zwar nicht so  aufregend und spektakulär, dafür aber bestens für Kinder geeignet. Über fast 1000 Meter gleitet man in luftiger Höhe über Wiesen und durch Wälder hinab ins Tal. Anschließend fährt man entspannt mit dem Sessellift wieder hinauf zur Bergstation wo die Fahrt begann.

Panorama Erlebnisbrücke
Man kann in luftiger Höhe ganz gemütlich über die Holzbrücke spazieren, auch mit Kind und Kegel im Buggy. Für Abenteuerlustige geht es allerdings gerne mal unterhalb der Brücke durch Rohre und Netzgeflechte, mal über schwankende Stege oberhalb der Brücke. Am Ende kann man umdrehen und gemütlich zurücklaufen, oder die Wendeltreppe hinunter nehmen, oder eine steile Rutschpartie machen.



 

Meine Wertung: ***** 
Mit der Familie ein tolles Event (ohne Kinder wäre es mir zu trubelig)
Winterberg, Sauerland

Wuppertal – Skulpturenpark

September 2023

 

Jetzt wohnen wir schon so lange in der Nähe von Wuppertal und waren doch noch nicht im Skulpturenpark. Heute ist es sonnig und warm, genau richtig, um über die schönen Wanderwege im schattigen Park zu flanieren. Der Bildhauer Tony Cragg hat vor 15 Jahren die Ausstellung gegründet, um seine und die Skulpturen anderer Künstler auszustellen.

Auf dem Förderturm im Nordsternpark in Gelsenkirchen steht der umstrittene große Bruder zu Lüpertz´ hier ausgestelltem Paris, Herkules – von den Gelsenkirchenern liebevoll ´Ömmes` genannt.

Ich bin an den Spreewald erinnert – die Objekte heißen ´3 Gurken`!

 

Meine Wertung: ***** schöner Waldspaziergang
Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstr. 12
42285 Wuppertal

Monschau – Sternenwanderung

August 2023

 

Sternenwanderung

Jedes Jahr Mitte August kann man am Himmel besonders viele Sternschnuppen beobachten, die Perseiden ziehen an der Erde vorbei.

Es ist der Komet Swift-Tuttle, der regelmäßig die Bahn der Erde kreuzt. In seinem Schweif befinden sich zahllose unterschiedlich große Gesteins- und Eisbrocken. Wenn diese mit der Erdatmosphäre in Berührung kommen, verglühen sie und zeichnen einen leuchtende Streifen an den Nachthimmel.

Der Nachthimmel über unseren Städten ist durch die Beleuchtung der Häuser und Straßen leider viel zu hell, um viele Sterne erkennen zu können. Mit bloßem Auge kann man hier ca. 1000 Sterne sehen. Es gibt aber auch Orte an denen die Lichtverschmutzung wesentlich geringer ist, die weitab von großen Städten und Straßen und Laternen sind. Dort kann man mit bloßem Auge bis zu 6000 Sterne am Nachthimmel erkennen.

Ein solcher Ort ist der Sternenpark im Nationalpark Eifel in der Nähe des Rursees. Ein findiger Astronom lädt hier gegen einen kleinen Kostenbeitrag regelmäßig zu einer Sternenwanderung ein. Gewandert wird jedoch nicht mit den Füßen, sondern mit den Augen über den Nachthimmel.

Mit Beginn der Dämmerung geht es los. Wir haben uns mit bestimmt 100 anderen Sternenguckern auf einer großen Wiese mitten im Wald getroffen. Jeder hatte sich eingedeckt mit Stühlen, Liegen, Luftmatratzen, Decken und dicken Jacken. Ja, dicke Jacken sind gut, denn selbst im Sommer wird es nachts in der Eifel empfindlich feucht und kalt. Da die Sternenwanderung unter guten Bedingungen, also klare Sicht und keine Wolken, bis morgens um fünf dauert, ist auch ein bisschen Proviant nicht schlecht. So haben wir uns mit Wasser und Rotwein eingedeckt, mit Mettwürstechen und einem Stück Käse, und was zum Knabbern und Naschen. Außerdem hatten wir natürlich den Fotoapparat und ein Stativ dabei und gute Ferngläser, denn damit ist der Sternenhimmel noch viel beeindruckender.

Wir haben Luftmatratzen dabei, was für den Blick nach oben ziemlich gut ist.
Der Veranstalter hatte ein großes mobiles Teleskop aufgebaut, durch das jeder, der möchte, mal einen Blick zu den Sternen schicken kann. Man kann den Saturn mit seinen Ringen gut erkennen, oder auch den Jupiter mit seinen Monden.

Wir haben eine Menge Neues erfahren, zum Beispiel über das Sternbild des Großen Wagens. Der mittlere Stern der Deichsel ist der sogenannte Augenstern. Wer besonders gute Augen hat, erkennt, dass es nicht nur ein Stern, sondern ein Doppelstern ist!

Und natürlich haben wir viele Sternschnuppen gesehen, große und kleine, helle und dunklere. Ein tolles Erlebnis.

 

Monschau

Übernachtet haben wir in Monschau, direkt in der historischen Altstadt mit ihren vielen alten Fachwerkhäusern.

Leider ist der Ort sehr touristisch und beim Bummel durch die Altstadt geht es entlang an Cafés und Restaurants und Andenkenläden mit entsprechendem Angebot.

Manche Häuser sind so krumm, das ich mich frage, wie man darin wohnen kann.

Die Eifel lädt natürlich zu einer Wanderung durch die nahegelegenen Wälder ein. Der Weg ist sehr abwechslungsreich und unterwegs gibt es auch einige Möglichkeiten, einzukehren.

Abends geht es noch einmal auf einen der Hausberge, um einen Blick auf die beleuchteten Häuser der Altstadt zu werfen.

Wir hatten Glück, an diesem Wochenende gab es ein Musikfest in der Altstadt. An mehreren Orten es gab Straßenmusikanten und auf einer Bühne den ganzen Abend Livemusik. Die Stimmung war gut und der Bierstand heftig umlagert.

Am nächsten Tag haben wir eine Tour durch die Glasbläserei gemacht (die Markthalle strotzt vor Touristen-Stehrümmchen). Wir konnten den Glasbläsern zuschauen, wie sie Vasen und Schalen gearbeitet haben. Wir haben die Gelegenheit genutzt und uns selbst am Blasrohr ausprobiert. Es ist gar nicht schwer und wir haben schöne Glaskugeln geblasen.

 

Meine Wertung: ***** sehr erlebnisreiches Wochenende
Monschau

« Older Entries