Mit dem WoMo auf Sardinien
Mai / Juni / Juli 2023
Tag 01 Bochum nach Freiburg
Auf zur nächsten Tour. Wir wollen Sardinien erkunden. Same procedure as last time: Ilse startklar machen, Kleidung, Waschzeug, Lebensmittel kommen in die Schränke – das ist schon Routine. Mittags sind wir startklar, es kann losgehen. Nach den ersten 500 km landen wir in Freiburg auf dem WoMo-Stellplatz. Den kennen wir inzwischen von unseren Besuchen in Freiburg.
Tag 02 Freiburg nach Lodi
Morgens lassen wir uns Zeit für ein gemütliches Frühstück. Für die weiteren 700 km bis Livorno haben wir noch 2 Reisetage. Vielleicht fahren wir durch, mal sehen. Die Schweiz macht uns jedoch die Entscheidung für einen weiteren Zwischenstopp leicht: von der Grenze an stehen wir im Stau. 400 km und 8 Stunden später sind wir kurz hinter Mailand. Wir suchen uns einen Stellplatz für die Nacht.
Tag 03 Lodi nach Livorno
Die Sonne weckt uns und ausgeschlafen und gut gelaunt geht es unserem Ziel entgegen. Italien-Feeling unterwegs – Felder voller Mohnblumen, alte Kastelle am Autobahnrand, verschlafene Orte, durch die wir fahren und um 14:00 Uhr sind wir auf einem schönen Campingplatz in Livorno. Eine heiße Dusche, ein Spaziergang am Meer, eine leckere Pizza im Restaurant – der Urlaub kann beginnen!
Tag 04 Livorno nach Olbia
Unsere Fähre soll um 10.30 Uhr ablegen, 2 Std. vorher sollen wir spätestens zum Einchecken am Terminal sein. Das heisst, in aller Herrgottsfrühe, um 7.00 Uhr, aufstehen!
Der Weg vom Campingplatz zur Fähre erinnert an ein Wollknäuel, bei dem alle Fäden durcheinander geraten sind. Links und rechts Zufahrten, Brücken über und unter der Straße. Ausschilderung im Hafen? Nicht vorhanden! Dann sind wir vor Ort, checken ein und reihen uns in die Autoschlangen ein. Jetzt heißt es warten, bis die Rampen herunter gelassen werden.
Genügend Zeit zum Frühstücken. Das ist der Vorteil des Wohnmobils, wir können uns während des Wartens in aller Ruhe Kaffee kochen, Zeitung lesen … und noch länger warten, denn die Fähre legt erst mit 1 1/2 Std. Verspätung ab.
Die Sitzbereiche mit den gemütlichen Sesseln sind wie im Flieger ausgestattet. Jeweils 2 Sitze an den Fenstern, eine 3-er Reihe und noch einmal eine 2-er Reihe. Stark ausgelastet sind die Räume nicht, überall schicken sich Passagiere an, auf 2-3 Plätzen die Überfahrt zu verschlafen. Etwas anderes kann man auch kaum machen, denn es regnet und stürmt.
Normalerweise fährt man in so eine große Fähre hinein, dreht ein Kurve und steht dann wieder so, daß man auch vorwärts wieder hinausfahren kann. Warum das auf dieser Fähre nicht klappte, wissen wir nicht. Nachdem wir schon mit erheblicher Verspätung in Olbia ankamen, sollten alle Fahrzeuge, auch die Wohnmobile, rückwärts in den hinteren Bereich fahren, drehen um durch die Einfahrt wieder hinausfahren. Die Mitarbeiter liefen hektisch herum, schrien Kommandos und feuerten das entstandene Chaos nur noch an. Bis wir endlich an unserem gebuchten Campingplatz ankamen, war es fast Mitternacht und der Platz geschlossen. Die erste Nacht auf Sardinien haben wir auf dem Parkplatz davor verbracht.
Tag 05 Porto Taverna
Genau so haben wir uns Sardinien vorgestellt: Türkisfarbenes Meer, feiner Strand, strahlend blauer Himmel und angenehme 25 Grad Wärme.
Tatsächlich ist es regnerisch und stürmisch, die Temperatur liegt bei 16 Grad. Und das soll morgen auch noch so bleiben. Deshalb gibt es heute einen sehr verregneten Strandspaziergang, bei dem sich die Landschaft und das Meer allerdings sehr dramatisch darstellen. Die Berge fallen steil zum türkisfarbenen Meer ab und sehen durch die Wolken wie Vulkane aus!
Tag 06 Porto Taverna
In der Nacht hat es weiterhin heftig geregnet, aber am Vormittag wird es heller, eine milchige Sonne lugt ab und zu durch die Wolken. Wir laufen zum Strand und von dort aus entlang des Nature Walk, über Holzplanken durch die Dünen, an Binnenseen vorbei, in denen wir Silberreiher entdecken und dann sehen wir zum ersten mal eine Korkeiche in natura!
Die dicken Felsen am Stand sehen aus wie polierte Kieselsteine, haben aber eine ganz rauche, poröse Oberfläche.
blühende Kaktusfeigen
Schwämme am Strand
skurrile Mariengedenkstätte
Korkeiche
Silberreiher
Tag 07 Santa Lucia
Heute lacht die Sonne und wir haben Lust weiterzufahren. Unser Ziel ist nur 50 km entfernt und nach einer Dreiviertel Stunde sind wir schon dort.
Wir finden einen Campingplatz mitten in einem Pinienwald, dort können wir stehen bleiben, wo wir wollen. Zwischen 2 Bäumen hängen wir unsere Hängematte und über den kurzen Weg geht es ans Meer.
Am Strand entlang laufen wir bis Santa Lucia, wo um den Kirchplatz kleine Bars und Restaurants direkt am Meer liegen. Hier gibt´s leckeres Eis und einen kleinen Absacker.
Tag 08 Santa Lucia – Posada
Mit dem Rad geht es über schmale Straßen nach Posada mit seiner Altstadt und der „Saubohnenburg“.
Den Namen verdankt die Burg einer Legende: Im 14. Jahrhundert wollten arabische Piraten die Burg von Posada einnehmen und dazu die Bevölkerung aushungern. Von ihrer Not getrieben, griffen die Bewohner zu einer List: Sie fütterten eine Taube mit dem letzten noch auf der Burg vorhandenen Lebensmittel, einer Hand voll Saubohnen. Sie verletzten das Tier leicht, so dass es im Feldlager der Feinde erschöpft und überfüttert zu Boden fiel. Als die Belagerer sahen, dass die in der Burg verschanzten Bürger von Posada über Nahrung im Überfluss verfügten, um damit ihre Tauben fett zu füttern, zogen sie wieder ab.
Durch die Altstadt unterhalb der Burg ziehen sich schmale Gässchen steil nach oben.
Noch sind kaum Touristen unterwegs, aus den Läden mit typisch sardischer Kleinkunst schauen uns die Inhaberinnen interessiert nach, aber sorry, wir brauchen nichts.
Nach dem steilen Anstieg – die Ruine ist leider wegen Einsturzgefahr gesperrt – finden wir ein kleines Lokal mit Dachterrasse, in dem wir bei Limonata und Foccacia den fantastischen Ausblick über das gesamte Posada-Tal haben.
Tag 09 Santa Lucia – Siniscola
Wir schwingen uns noch einmal auf´s Rad und fahren nach Siniscola. Der Weg über die enge, serpentinenreiche Straße ist schön, die Autofahrer, die uns überholen, sind rücksichtsvoll, aber der Ort ist ´tote Hose´. Also genießen wir die Radtour – und drehen wieder um!
Als Belohnung für 35 km Radfahren gibt am Strand ein Eis.
Tag 10 irgendwo in der Wildnis bei Nuovo
Von der Küste geht es ins Landesinnere, in die Berge. Ziel ist ein Agritorismo, als Adresse ist die SS 338 bei Km 90 angegeben. Also geht es erst einmal nach Nuovo, das kennt das Navi. Jetzt wird die Landschaft wild, dichter Wald, Serpentinen, die Berge links und rechts werden immer steiler, Autos begegnen uns keine mehr. Dann tatsächlich ein Hinweischild auf Agriturismo Costiolu. Wir biegen auf einen Feldweg ab.
Nach gut gut einem Kilometer über eine Sandpiste stehen wir vor einem verschlafenen Bauernhof. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen, aber wir werden von 3 Hunden freundlich begrüßt. Türen stehen offen, wir gehen hinein und rufen, aber niemand antwortet. Doch da taucht der Bauer auf. Er stahlt und freut sich, uns zu sehen, denn wir sind zu dieser Zeit anscheinend die einzigen Gäste. Er öffnet uns ein Tor und lässt uns auf eine große Wiese hinter dem Hof fahren. Die Hunde folgen uns und mitten auf der Wiese steht eine Eselin mit ihrem Fohlen!
Wir stellen uns an einen der roten Pfosten und werden von Hund und Eseln freundlich begrüßt.
Die müssen allerdings erst einmal inspizieren, was wir so alles mitgebracht haben.
Später treffen noch weitere Campinggäste ein. Mit dem italienische Paar gemeinsam gibt es in der Gaststube zur Begrüßung Wein und Gebäck und Käse, natürlich alles aus eigener Herstellung.
Tag 11 Irgendwo in der Wildnis bei Nuovo
Absolute Stille. Nein, absolute Abwesenheit von Zivilisationslärm. Statt dessen hört man Vögel tschilpen, Schafsglocken bimmeln, Pferde schnauben, ein Pfau schreit, die Bäume rauschen, Insekten brummen, sitzen auf dem WoMo oder auf der wild blühenden Wiese – oder auf meinen Beinen.
Was noch gar keine Erwähnung fand: der Bruder des Landwirts, Pietro Costa, ist ein recht bekannter Künstler, der schon mehrere Ausstellungen hatte. Er hat auf dem Hof nicht nur den großen Speisesaal mit seinen Bildern ausgestattet,
sondern auch etliche Skulpturen ringsherum in der Landschaft ausgestellt.
Der Agritorismo ist inzwischen für sein gutes Essen bekannt. Der Landwirt hat angekündigt, uns heute Abend zu bekochen. Wir sind überrascht, als wir in die schön eingedeckte „gute Stube“ gebeten werden.
Unser Menü besteht ausschließlich aus Gerichten aus eigener Erzeugung. Auch der Wein ist aus eigenem Anbau.
Antipasti mit selbstgemachte Pecorino und Ricotta, Bohnen und Oliven und Innereien vom Schwein und Lamm – die würden wir zuhause wohl kaum essen!
Auch die Pasta nach einem sardischen Rezept mit Zutaten aus der eigenen Landwirtschaft
Zu Spanferkel und Bratkartoffeln wurde ein Salat gereicht. Und zum Obstnachtisch wurde uns noch ein Myrten-Likör Gericht.
Tag 12 Irgendwo in der Wildnis bei Orgosolo
Es sind nur 45 Minuten zu fahren (Eine Adresse gibt es auch hier nicht, wir fahren wieder nach GPS-Daten) und schon sind wir auf unserem nächsten Campingplatz angekommen, sehr klein, mehr als 10 Wohnmobile passen hier nicht hin. Angeblich ein Geheimtipp um ein authentisches Mittagessen mit den sardischen Hirten zu genießen. Ganz so geheim aber wohl doch nicht, denn es war schon eine Busladung amerikanischer Touristen angekommen. Mitten im Wald unter den Pinien waren lange Holzplanken aufgereiht auf denen wir uns alle niederlassen konnten. Es kam dann noch eine weitere Busladung Schweizer und noch eine mit deutschen Touristen. Aber es war trotzdem ein tolles Erlebnis.
Auf dem Grill brutzelten schon ein paar Spanferkel.
Und dann wurde aufgetischt, natürlich zuerst Wein und Antipasti, Brot, verschiedene Würste, Speck und Käse. Wer aufgegessen hatte bekam natürlich jede Menge Nachschlag.
Lamm und Kartoffeln
Spanferkel
Pecorino
Gebäck
und hinterher natürlich Grappa.
Dann kam der gemütliche Teil und die Hirten haben einen sehr seltsamen, aber schönen Gesang angestimmt.
Tag 13 Orgosolo
Schon auf dem Weg nach Orgosolo begegnen uns fantasievoll bemalte Felsen.
Viele Häuser im Ort sind hier mit poetischen oder politischen Aussagen oder einfach mit Bildern des täglichen Lebens bemalt.
Tag 14 Cala Gonone
Immer abwechselnd Berge und Meer. In der Nähe von Orosei finden wir auf einem Campingplatz unter Pinien den Zugang zur kleinen Bucht mit weißem Sand, ideal für Familien mit Kindern, da das Wasser hier sehr Flach ist.
Tag 15 Dorgali
Sehr weit sind wir auf unserer vorgenommenen Route noch nicht gekommen, so fahren wir weiter am Meer entlang bis Dorgali. Hier müssen wir uns dringend mit Bargeld versorgen, in den kleinen Örtchen vorher gab´s keine Geldautomaten. Noch einen Cappuccino in einer der Bars und dann geht es weiter – viel zu sehen bietet der Ort nämlich nicht.
Tag 16 Dorgali nach Lotzorai
Die einspurige Straße Richtung Lotzorai führt in Serpentinen hoch in die Berge. Was für eine Aussicht! Wir sind nur 900m üM, kommen uns aber vor wie im Hochgebirge. Schroffe Felsen, steile Schluchten, Ziegen im steilen Gebirge und weit und breit kein Ort zu sehen. Eine absolut beeindruckende Landschaft.
Tag 17 Lotzorai
In Lotzorai angekommen, finden wir erneut einen Campingplatz am Meer. Wir stehen mit dem Wohnmobil direkt am Strand
und genießen den Ausblick aufs Meer.
Tag 18 Lotzorai
Sonne, Strand und Meer, das genießen wir noch einen Tag, zumal es auch auf dem Campingplatz überall blüht
Tag 19 Ulassai – Grotta Su Marmuri
heute geht es weiter nach Ulassai, zur Grotta Su Marmuri. Die Fahrt durchs Gebirge ist ein Erlebnis, schmale Serpentinen, fantastische Ausblicke ins Tal und dann der Blick auf die bunten Häuser von Ulassai.
Nach einem kraxeligen Aufstieg über eine Natursteintreppe geht es 100 mtr bergab geht in die Grotte und weiter 1 km tief in den Berg hinein, in die größte Grotte Sardiniens. Die hohen Gewölbe -teilweise bis zu 70m hoch- zeigen Skulpturen, die in Millionen von Jahren aus dem Gestein gebildet wurden. Immer wieder sieht man weiße Gesteinsschichten, Marmor, die der Grotte den Namen gegeben haben.
Beim Ausstieg aus der Grotte ist es Nachmittag, wir folgen den Hinweisschildern zu ´Hotel – Camping´ und sind auf einer einsamen Straße, immer weiter in den Nationalpark hinein. Unterwegs kommen wir an einem Pfad zu ehemaligen Nuraghen vorbei. Diese Gebäude aus prähistorischer Zeit zeugen auf der ganzen Insel von der damaligen Kultur.
Das Hotel und der Campingplatz sind leider geschlossen und wild campen ist im Nationalpark streng verboten, deshalb fahren wir zurück ans Meer.
Tag 20 Porto Corallo
Abends kommen wir ziemlich erschöpft wieder am Meer an und finden einen schönen, ruhigen Campingplatz mit Blick aufs Meer. Die Saison beginnt erst gerade, Restaurant und Bar öffnen morgen.
Tag 21 Porto Corallo
Entspannung pur! Wir laufen am Strand entlang zum kleinen Hafen, schauen uns den Befestigungsturm aus dem 16. Jhd. an, der auch hier, wie an vielen Stränden entlang der Küste, zur Abwehr der vielen Invasionen, die die Sarden über sich ergehen lassen mussten, steht.
Tag 22 Porto Corallo
Gebimmel von links, ein Hütehund treibt die Ziegenherde direkt an den Strandabschnitt vor dem Campingplatz.
und schon sind wir von Ziegenkäse-Produzenten umringt.
Tag 23 Cagliari
Reisetag! In der Nacht hat es geregnet, aber bei unserer Ankunft in Cagliari ist der Himmel wieder blau.
Tag 24 Cagliari
Der erste ´Erkundungsgang` führt auf den Castello-Berg, von dem man einen schönen Ausblick auf die Stadt hat. Wir streifen durch enge Gassen, in denen einige Häuser schön instand gesetzt sind, die meisten aber still vor sich hin bröckeln.
Die Plätze sind von Bars und Restaurants belegt, in denen man sich gerne eine Pause gönnen kann. Auch Bänke laden zum Rasten.
Keine Stadt, die einen längeren Aufenthalt lohnt. Allerdings sehen wir hier zum ersten Mal blau blühende Palisanderbäume und blühende Bougainvillea-Hecken.
Schöne Farbtupfer in der Stadt, in der ungewöhnlich viel gebaut wird. Apartements in den mehrstöckigen Wohnhäusern werden in zig Agenturen vermarktet.
Tag 25 Sant‘ Antioco
Gerne fahren wir morgens ´raus aus Cagliari, unser nächstes Ziel ist die kleine Insel Sant´ Antioco, die durch eine Straße mit Sardinien verbunden ist. Hier finden wir an der ´Seifenbucht` einen Campingplatz am traumhaften Strand.
… der dazu noch einen großen Pool hat.
Tag 26 Sant‘ Antioco
Ein kleines Stück am Strand entlang und schon stehen wir vor der Trattoria, in der die Zeit stehen geblieben scheint. Musik aus den 70-ern, fangfrischer Fisch, der vom Chef Mario serviert wird.
Abends erleben wir einem Bilderbuchsonnenuntergang.
Tag 27 Portixeddu
Weiter Richtung Nordwesten geht es über die sehr schmale und kurvenreiche Straße mit bis zu 13% Steigung; das bringt unsere Ilse schon an ihre Grenzen! Unser Ziel ist Buggerru. Wie schon so häufig, wenn wir in den Bergen unterwegs sind, ist die Aussicht einfach überwältigend. Schaut man zu der einen Seite, sieht man viele verlassene Bergbauanlagen, die wie Geisterstätte in den steilen Bergen stehen. Und dann der Blick aufs Meer!
Oberhalb von Buggerru, in Portixeddu, finden wir einen schattigen Campingplatz unter Eukalyptusbäumen. Von hier aus sind es ein paar Minuten bis zum Strand.
Auf dem Heimweg landen wir in einer typisch italienischen Bar, kaum Touristen, nur Einheimische, laut, voll, Zigarettenqualm und Biergeruch, aber urgemütlich und der Blick aufs Meer ist einfach unbezahlbar.
Tag 28 Portixeddu
Die Straße am Strand entlang zurück nach Buggerru ist menschenleer. Später im Jahr ist hier sicherlich alles zugeparkt, aber heute stehen wir direkt vor einer Lücke im Zaun und frühstücken mit Blick aufs Meer.
Tag 29 Capo Pecora
Mit dem Rad geht es steil bergauf zum Capo Pecora. Uns erwartet eine wilde Landschaft mit steilen Klippen und Felsformationen, die aussehen, als hätte das Meer die Felsen in Wellen hochgedrückt. Auch wenn die Oberfläche von Weitem glatt aussieht – die Steine sind rauh wie Bimsstein.
Tag 30 Barumini
Reisetag, wir fahren ins Landesinnere nach Barumini. Wir wollen uns dort die Überreste der Nuraghen-Siedlung ansehen, die seit Ende des letzten Jahrtausends zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Diese Festung stammt aus der Zeit 1500 vor Chr. Es gibt über die Ureinwohner Sardiniens nur wenig Bekanntes, weil sie keine Schriften hinterlassen haben. Wir haben uns gefragt, wie sie diese riesigen Gesteinsbrocken zu den Nuraghen aufgeschichtet haben, wovon und wie sie gelebt haben. Darauf konnte uns der Guide, der uns durch die Anlage geführt hat, leider auch nicht viel erzählen.
Direkt am Freilichtmuseum ist ein Restaurant mit sardischer Küche. Nach unserer Führung und der spannenden, aber anstrengenden Anfahrt gönnen wir uns zum Abendessen ein komplettes Menü mit Antipasti, Salat, Culurgiones mit Minze und Ziegensoße und Meeresfrüchten als Hauptgericht. Für ein Dessert war dann leider keine Platz mehr.
Tag 31 Gesturi
Von Barumini sind es nur wenige Kilometer bis zum Giari di Gesturi, einem Nationalpark auf der Hochebene der Region. In der wilden Landschaft mit vom Wind zerzaust Korkeichen, Felsbrocken und Marschen, sind Sardiniens Wildpferde zuhause. Über die ausgeschilderten breiten Forst- und Wanderwege kann man aber auch gut mit dem Rad fahren. Schon nach kurzer Zeit standen die erste Wildpferde am Wegesrand!
Tag 32
Reisetag. Es ist sehr warm geworden, wir machen uns auf den Weg zum sogenannten ´Reiskornstrand´. Unterwegs fahren wir durch kultivierte Landschaft, wo aber auch immer wieder bizarre Felsformationen herausragen. Und dann treibt ein Schäfer seine Schaftherde über die Straße…
Wir kommen dem Meer näher und in der Ebene tauchen Reisfelder auf. Das frische Grün leuchtet in der Landschaft. Das Feld ist von Palmen gesäumt – viel anders sehen auch die Reisfelder auf Bali nicht aus!
Tag 33 Is Arutas
Dann kommen wir ans Meer und der Ausblick ist traumhaft! Klares, türkisfarbenes Wasser, der berühmte Reiskornstrand, dessen kleine Kieselsteinchen wirklich wie Milchreis aussehen.
Hier am Strand tauchen zum ersten Mal in unserem Sardinienurlaub viele Sonnenschirme und Touristen am Strand auf. Wir finden allerdings wie sonst auch, ein schattiges Plätzchen unter Olivenbäumen auf dem Campingplatz am Strand.
Tag 34 Is Arutas
Heute Morgen wurden wir von lautem Donner geweckt. Regen strömte in Sturzbächen, innerhalb kürzester Zeit war der Campingplatz in eine Marschwiese verwandelt. Genauso schnell lugte aber die Sonne am Mittag durch die Wolken und am Abend regnete es erneut. Aber das Meer ist türkis und lässt sich vom Wetter nicht beeinflussen!
Tag 35 Bosa
Vom Reiskorn- an den Kartoffelstrand! Die Kieselsteine sind hier kartoffelgroß, da haben wir sofort an diesen Namen gedacht 😉
Hier ist das Meer wild, die Wellen brechen an den Riffen, kleine Fontänen spritzen an den Felsen hoch.
Tag 36 Bosa
Vom Campingplatz fahren wir mit dem Rad vom Strand um den Berg herum nach Bosa. Das Städtchen präsentiert sich als hübschester Ort, den wir bisher auf Sardinien gesehen haben. Bunt gestrichene Häuser, der breite Fluß Temo mit der mittelalterlichen Brücke und über steile Treppen hoch zum Castell…
Auf dem Rückweg gönnen wir uns ein kleines Mittagessen in diesem hübschen Lokal
mit einem überraschend tollen Angebot, ein ausgezeichneter Fisch auf knackigem Gemüse!
Tag 37 Alghero
Weiter geht es Richtung Norden. Unser Ziel ist Alghero, wo angeblich die Katalanen großen Einfluss auf die Architektur hatten. Unterwegs geht es wieder über Serpentinen durch die Berge, dann wird das Land flacher, erinnert an holländische Dünenlandschaften. Und dann kommen wir in Alghero an, Hafen, Jachten, Remmidämmi, eine Strandbude neben dem nächsten Surfbrettverleih. Vielleicht haben wir etwas verpasst, aber wir fahren einfach nur durch und suchen uns einen ruhigeren Ort.
Tag 38 Capo Caccia
Dann sind wir am Capo Caccia, wo auch der Abstieg zur Grotte sein soll. Inzwischen zeigt das Thermometer 33 Grad. Wir genießen deshalb die fantastische Aussicht auf die Steilküste, sparen uns den Abstieg zur Grotte und lassen uns auch von der Bausünde, ein hässlicher Hotelklotz auf der gegenüberliegenden Klippe, diese außergewöhnliche Aussicht nicht verderben.
Hinter Alghero fahren wir wieder auf der Küstenstraße mit atemberaubender Aussicht. Unser Ziel ist der Abstieg über die steile Treppe mit über 600 Stufen zur Grotta di Nettuno. Immer wieder halten wir unterwegs an den Aussichtsplätzen.
Tag 39 Argentiera
Argentiera ist eigentlich eine Geisterstadt, aber trotzdem tummeln sich etliche Badegäste in der kleinen Badebucht. Aber die kaputten Gebäude der ehemaligen Silbermiene lassen uns schon sehr überlegen, wovon die wenigen Menschen hier noch wohnen eigentlich leben.
Tag 40 Stintino
Sonntag am Badestrand von Stintino. Viele Sarden sind mit Kind und Kegel und vollen Picknicktaschen am Strand.
Tag 41 Stintino
Mit dem Rad fahren wir über die nicht stark befahrene stradale nach Stintino. Pittoresk liegt das Örtchen auf einer kleinen Landzunge. Die Bars am Hafen laden zum Capuccino mit Blick auf die Schiffe.
Tag 42 Roccia dell‘Elefante
Immer wieder treffen wir auf bizarre Felsformationen und mit etwas Phantasie kann man dann darin auch gerne einen Elefanten erkennen. Daraus wird dann eine Touristenattraktion, die wir uns natürlich auch ansehen. Der Blick aufs Meer ist von hier aus besonders schön.
Tag 43 Valledoria
Unser Campingplatz liegt direkt am Meer, über eine Düne führt ein Steg in den feinen Sand. Die Wellen haben Schaumkronen, das Meer rauscht – ach, es ist sehr romantisch. Am Abendsitzen wir mit einem Gläschen Rotwein und beobachten den Sonnenuntergang.
Tag 43 Valledoria
Gestern Abend am Strand konnten wir in der Ferne die Lichter von La Ciaccia sehen. Das wollten wir uns heute mit dem Rad ansehen. Es sind allerdings nur etliche Ferienwohnungen, einige Restaurants und eine hübsche Bar direktem Meer. Viele Gäste gibts hier nicht, nach einem kleinen Stopp in der Bar radeln wir zurück und genießen den Blick aufs Meer.
Tag 44 Valledoria
Limoncello Spritz in der Strandbar
Tag 45 Valledoria
Schwimmbad, Strand, Pizza in La Ciaccia
Tag 46 Valledoria
Erst haben wir mit dem Fahrrad versucht Castelsardo zu erreichen, aber entweder gab es sandige Feldwege oder steile Straßen. Dann haben wir doch das Auto genommen, aber es hat sich gelohnt, ein total schönes Örtchen.
Tag 47 Santa Teresa Gallura
Tag 49 Roccia dell‘Orso
Tag 50 Olbia
Zum Abschied gibt es noch einen schönen Sonnenuntergang.
Tag 51 Genua
12 Stunden später, mit 2 Stunden Verspätung (Stau auf dem Mittelmeer?) kommen wir in Genua an.
Meine Wertung: ***** eine tolle Insel mit vielen Erlebnissen