Stadtlengsfeld – Thüringer Wald – Eisenach

Once a year go someplace you’ve never been before.
– Dalai Lama –

 

Oktober 2017

„Ich war in Stadtlengsfeld“

„Stadtlengsfeld, ähm, ja, mhhh, noch nie gehört“

„früheres Zonenrandgebiet, aber von der anderen Seite“

„ach soooo, neee, ja, muss man da gewesen sein?“

So oder so ähnlich beginnen Gespräche, wenn ich erzähle, dass es ein paar gute Gründe gab, die mich über einige Wochen an den Wochenende immer mal wieder nach Stadtlengsfeld geführt haben. Stadtlengsfeld liegt übrigens in Thüringen, irgendwo zwischen Fulda (ca. 50 km) und Eisenach (ca. 40 km). Im Jahre 1125 wurde hier schon die Burg Lengsfeld errichtet und seit 1260 darf Lengsfeld sich Stadt nennen. Heute hat Stadtlengsfeld ca. 2500 Einwohner, einen Bäcker, zwei kleine Supermärkte, eine Pizzeria, einen Gasthof mit 4 Zimmern, ein Radio-Fernseh-Haushaltswaren-Schnickschnack-Geschäft und ganz viel Natur.

Direkt durch das kleine Städtchen führt der gut ausgebaute Rhönradweg und lädt zu ausgiebigen Radtouren ein. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings, man muss sich ein wenig Proviant mitnehmen, denn es gibt fast keine Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke.
 

Es war eine große Freude im Herbst hier zu sein, denn die vielen Laubbäume lassen die Landschaft bunt erstrahlen.

Ein schöner Ausflug zum Schönsee.
 

Eines der wenigen, fußläufig zu erreichenden Ausflugsziele bei dem es auch etwas zu Essen gibt, ist der Hundskopf. Ein sehr einsamer und abwechslungsreicher Weg führt zu Wildschweingulasch und Thüringer Knödeln.
 

Der Fahrradausflug nach Bad Salzungen war schön, endete auf dem Rückweg jedoch im knietiefen Matsch (okay, okay es lag an mir, meinem Fahrradnavi und der Abkürzung)

Vor ca. 2500 Jahren gab es in Sünna eine keltische Siedlung zum Schutz der Handelsstraße und der Grenze. Von der ehemaligen Ansiedlung ist außer einem Gedenkkreuz nichts mehr übrig geblieben, alles was es hier an Mauern und Gebäuden gab ist abgetragen worden und an anderer Stelle als Baumaterial benutzt worden. Der Weg lohnt trotzdem, denn die Aussicht ist beeindruckend.
 

Ein Highlight meiner Ausflüge war ein Besuch im Nationalpark Hainich. Endlose herbstlich gefärbte Buchen-Urwälder die forstwirtschaftlich nicht bearbeitet werden. Da kann schon mal ein Baumstamm über dem Wanderweg liegen.
 
Wer keine Höhenangst hat kann den Aussichtsturm erklimmen

und von dort aus über den Baumwipfelpfad in 24 mtr Höhe durch die Baumkronen laufen und die Aussicht bis zum Horizont genießen.

An der Wartburg oberhalb von Eisenach mit dem berühmten Luther-Zimmer mit dem sagenumwobenen Tintenfleck an der Wand führt natürlich kein Weg vorbei, besonders nicht im 500. Luther-Jahr.

In der Nähe von Eisenach, unterhalb der Wartburg, liegt die Drachenschlucht, eine sehr sehenswert Klamm. Der Rundwege beginnt ganz harmlos durch einen lichten Wald, aber kurz darauf wird der Weg immer enger und schmaler,

bis er schließlich an seiner engsten Stelle gerade mal noch 68 cm misst.

Meine Wertung: ***** sehenswert, besonders im Herbst
Stadtlengsfeld
Sünna
Bad Salzungen

Eisenach mit Wartburg und Drachenschlucht