Monthly Archives: Mai 2025

Norwegen

Tag 25

Heute bleiben wir in Briksdalsbre und genießen einfach nur die Aussicht und das Nichtstun.

 

Tag 24

Entlang des Innvikfjorden

geht es in den Jostedalsbreen Nasjonalpark, der mit 500 qkm der größte Gletscher auf dem Europäischen Festland ist.

Unser Ziel ist der Briksdalsbre, ein leicht zugänglicher Gletscher, an dem man früher bis an die Gletscherzunge herankam.
Der Weg dorthin ist von von vielen Wasserfällen gesäumt.

Leider werden wir kein Gletschereis für den Whiskey im Wohnmobil mitnehmen können, den in den letzten Jahren ist der Gletscher aufgrund der Klimaveränderung immer weiter zurückgewichen.

 

Tag 23

Bei unserer Fahrt entlang des Fjærlandsfjorden halten wir immer wieder wegen der fantastischen Aussicht an.
 

Wir entscheiden uns spontan, in Fjærland zu bleiben und das Gletscher-Museum zu besuchen.

Hier wird anschaulich mit spannenden Installationen und Filmen über die Entstehung, das Wachsen und Abschmelzen der Gletscher berichtet. Insbesondere das riesige Gletschergebiet des Jostedalbreen, das hier vor der Haustür liegt, findet im Museum Betrachtung.

 

Tag 22

Wir fahren hoch in die Berge, um die Aussicht auf den Fjord aus luftiger Höhe zu genießen. Die Straße ist als besonders eng angekündigt. Nicht einmal Motorräder kommen auf der einspurigen Straße an uns vorbei.

Die Stagastein Aussichtsplattform liegt auf 650 Meter Höhe. Über einen 30 mtr langen Steg kommt man an die Glasscheibe, die vom Abgrund trennt!

Die Aussicht ist spektakulär.

Weiter geht es über die Passstraße Aurlandsfjellet Nasjonale Turistweg. Meterhoher Schnee rechts und links der Strasse, und das bei ca. 20 Grad C.

Der Weg zurück ins Tal ist von immer wieder von Aussichten auf tiefe Schluchten, Wasserfällen – hier der Vardahaugselvi, und steilen Wiesen, auf denen Schafe grasen, geprägt.

 

Tag 21

Mit der Flåmsbana fahren wir über eine der schönsten Bahnstrecken der Welt.

Durch eine wildromantische Landschaft geht die Fahrt zum nur 20 km entfernten Myrdal. Aber dorthin sind 800 Höhenmeter zu überwinden und es geht durch 40 Tunnel. Wir sehen tiefe Schluchten und endlos viele Wasserfälle, tiefe Schluchten,

ab und zu kleine Dörfchen

und nähern uns der Schneegrenze.

 

Tag 20

Nur ein paar Minuten sind es mit dem Fahrrad, dann erreichen wir das Wickinger-Dorf in Gudvangen.

 

Tag 19

Unterwegs von Voss nach Stalheim. Und immer wieder atemberaubende Wasserfälle, hier der Tvindefossen.

In Stalheim machen wir eine Pause im Nobelhotel Stalheim (dessen Glanz bereits etwas verblasst ist), aber die Aussicht auf die Berge vor dem Sognefjord ist unglaublich!

Jetzt sind wir mitten im UNESCO Weltnaturerbe und eine wirklich atemberaubende Landschaft umgibt uns.

Ein paar Kilometer fahren wir noch, dann haben wir unser Tagesziel Gudvangen erreicht.

 

Tag 18

Der Skjervsfossen ist schon außergewöhnlich, aber ein zusätzliches Highlight ist die öffentliche Toilette. Hier kann man gemütlich sitzen und durch die großen Fenster in Wand und Boden dem rauschenden Bach zuschauen, der kurz darauf donnernd ins Tal rauscht.

An der oberen Ebene des Skjersvossen haben wir geparkt

und sind dann über einen sehr steilen Abstieg zum unteren Ende herunter abgestiegen.

Uiih, ist das etwa eine Trollhöhle?

Wir kommen ganz nah an den Wasserfall heran, sehr beeindruckend, wie die Wassermassen aus 150 mtr Höhe herabstürzen. Das Wasser spritz und schäumt und stäubt – wir wurden ganz schön nass!

Anschließend sind wir mit den Rädern zum Voss-Freilichtmuseum hoch auf den Berg hinauf gefahren, ein großer Bauernhof aus dem 18. Jahrhundert.

Das Haupthaus bestand aus der Stube und der Küche.

Von hier oben haben wir einen traumhaften Blick auf die schneebedeckten Berge und den See unter uns.

 

Tag 17

Genug vom Stadtleben, uns zieht es wieder in die Natur.

Während wir uns von Bergen entfernen und weiter in nordöstlich Richtung fahren, verändert sich die Landschaft und wird sanfter und lieblicher. Unser Ziel ist das 15.000 Seelen Örtchen Voss am Vangsvatnet-See.

 

Tag 16

´Raus aus der Natur, hinein ins Stadtleben! Bergen, der zweitgrößte Stadt Norwegens, mit 300.000 EinwohnerInnen, ist sicher eine Großstadt. Trotz Hochhäusern und Straßenbahnen hat Bergen aber mit den umgebenden Bergen und dem Nordmeer typisch norwegisches Flair. Was Bergen besonders attraktiv macht, sind die alten Kontorhäuser am Hafen aus dem 17. und 18 Jahrhundert. Auch wenn Bergen keine Hansestadt war, war sie trotzdem ein wichtiges Handelzentrum für die Hanse.

Hinter den schmucken Fassaden verbirgt sich das alte Handelsviertel Bryggen mit Häusern, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Rauchen ist hier strengstens verboten, denn alles ist aus Holz.

Zur Stärkung gehen wir anschließen noch auf den Fischmarkt und bewundern und probieren die reichhaltige Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten.

 

Tag 15

Nach eine ruhigen Nacht und gemütlichem Frühstück am Wasser steht die nächste Fährfahrt an, dieses Mal von Jondal nach Nordheimsund.

Der Steinsdalsfossen Wasserfall ist unser heutiges Ziel.

Nicht so gewaltig und mächtig wie der letzte Wasserfall, aber er hat eine Besonderheit, man kann nämlich hinter dem Wasserfall herlaufen.

 

Tag 14

Mittags um 12:00 Uhr sind wir an der Fähre von Kinsarvik nach Utne, genau zur Mittagspause des Kapitäns! Die Zeit nutzen wir, um im gegenüber liegenden Supermarkt einzukaufen, denn es folgt das Pfingswochenende – das nutzen auch viele Norweger für einen Kurzurlaub. Um 15:00 Uhr geht´s dann los nach Utne.

Die Fähre ist recht klein, sie kann gerade mal fünf Autos transportieren.

Ein sehr ruhige und entspannte Überfahrt, denn die Fähre fährt elektrisch.

Utne ist ein hübsches kleines Dörfchen. Übernachten können wir hier aber nicht, der Campingplatz ist geschlossen und einen Stellplatz gibt es nicht.

Also fahren wir auf der wunderschönen Landstraße am Hardangerfjord entlang, bis wir nach ein paar Kilometern einen schönen Platzdirekt am Wasser und mit Aussicht auf den Fjord finden.

Hier bleiben wir und genießen den restlichen Tag mit frischem Fisch, genießen die Ruhe und das Plätschern der Wellen.

Es ist schon fast 23:00 Uhr, als uns noch ein fantastischer Sonnenuntergang beschert wird.

 

Tag 13

Heute besuchen wir den vielleicht bekanntesten Wasserfall Norwegens, den Vøringsfossen, an der Westseite der Hardangervidda. Es gibt einen spannenden, befestigten Rundweg um die Schlucht. An etlichen Stellen ragen Balkone über die Kante und lassen einen Blick von fast 200 mtr senkrecht in die Tiefe zu. Der Höhepunkt des Wanderwegs ist eine Stufenbrücke, die direkt über die Schlucht führt.


 

Tag 12

Gestern sind wir in Røldal angekommen, ja, bei Regen, das tut es heute früh immer noch. Die Temperatur ist über Nacht auf 5 Grad gefallen. Gut, dass wir eine leistungsfähige Heizung haben! Vom schlechten Wetter lassen wir uns aber nicht abhalten und machen uns auf den Weg, um in Røldal die Stabkirche aus dem Jahr 1250 anzusehen. Diese Kirchen heißen „Stabkirche“, weil sie auf senkrechten Holzbalken, den Stäben, aufgebaut sind. Die gesamte Kirche besteht ausschließlich aus Holz.

Wir fahren durch eine wilde Berglandschaft. Selbst jetzt im Juni sind die Kuppen der Berge noch mit Schnee bedeckt.

Man sollte schon Regenjacken dabei haben, wenn man den Låtefossen Wasserfall besichtigt. An gleich zwei Wasserfällen stürzt das Wasser tosende aus 165 mtr Höhe über mehrere Kaskaden in die Tiefe.

 

Tag 11

Wir machen uns auf Richtung Røldal. Auf der S13 ist der Weg das Ziel,
der erste Stopp ist die alte Wassermühle Kvednahol.
Das Wasser rauscht zwar immer noch, aber die alte Wassermühle klappert schon lange nicht mehr.

Auch das alte Dorf Kolbeinstveit ist nur noch ein kleines Freilichtmuseum. Hier stehen eine Handvoll Häuser aus der Zeit um 1850.

Heutzutage kann man sich gar nicht vorstellen, dass unsere Vorfahren so ärmlich gelebt haben. Außer einer Feuerstelle und zwei Schlafstellen gab es nichts in den kargen Häuschen.

Der See Suldalsvatnet wird an einer Stelle von zwei Bergen eingeengt der Suldalsporten. (Zum Glück nicht geeignet für Kreuzfahrtschiffe)

Unser letzter Stopp auf der Strecke ist am Wasserfall Flesefossen. Unterwegs haben wir zwar immer wieder dünne Rinnsale von den Bergen herunter kommen sehen, aber dieser Wasserfall ist bisher der gewaltigste.

Für heute haben wir unser Tagesziel erreicht. Inzwischen regnet es aus dicken Wolken, wie eigentlich immer im Laufe der letzten Tage, aber wir hoffen morgen erneut auf Sonnenschein!

 

Tag 10

Heute sind wir in Sand geblieben, es ist hier sehr ruhig und idyllisch, außerdem regnet es den ganzen Vormittag.

Am Nachmittag machen wir eine Wanderung zur Brücke Høse Brua die über den Fluss Suldalslågen führt. Im Reiseführer wird sie als Kunstwerk mit Meditationsraum bezeichnet… na ja.

Ganz in der Nähe ist ein kleiner Wasserfall, hier gibt es eine Lachs-Beobachtungs-Station. Ab Mitte Juni kann man die Lachse durch eine Glasscheibe beobachten, wie sie den Wasserfall hinaufspringen, um zu ihren Laichgründen flussaufwärts zu gelangen. Da müssen wir in 14 Tagen wohl noch einmal hierher kommen!

 

Tag 9

Weiter Richtung Norden.

Unterwegs schauen wir uns Petroglyphen an, alte Wickingerzeichnungen, oder, genauer, Ritzungen im Fels, aus der Bronzezeit vor ca. 3500-4000 Jahren. Leider muss man sehr viel Fantasie mitbringen um die Ritzungen überhaupt zu erkennen.
So soll es einmal ausgesehen haben

und das kann man heute noch erkennen.

In Glasskjellaren haben wir eine Künsterlin besucht, die aus Bruchglas neue Kunstwerke erschafft.

Unsere erste Fjordfähre führt uns über den Hjelmelandsfjorden.

Der Weg ist das Ziel – so kommt es uns bei dieser wunderbaren Landschaft unterwegs vor.

Schließlich sind wir in Sand angekommen und haben einen Stellplatz direkt am Wasser mit Blick auf das Örtchen und den Fjord bekommen.

 

Tag 8

Heute verlassen wir Stavanger und fahren durch den Ryfylketunnelen, 300 mtr unter der Wasseroberflache und 20 km lang, unter dem Horgafjord her. Unser Ziel ist der Preikestolen, den wir schon von unten gesehen haben. Jetzt wollen wir ihn auch besteigen.

Es gilt, 500 Höhenmeter und 4 km Wanderweg zu bewältigen. Dafür benötigt man aber mindestens 2 Stunden hinauf und dann noch einmal 2 Stunden wieder zurück zum Preikestolen Base Camp.

Der Weg ist wirklich eine Herausforderung, aber da der Preikestolen das zweitbeliebteste Ausflugsziel in Norwegen ist, war es auch entsprechend voll.

Der Weg ist steil, häufig über dicke Felsbrocken, da heisst es eher klettern als wandern. An einigen Stellen wird er sehr schmal und daneben geht es steil bergab.

Die Mühen lohnen sich, man hat eine fantastische Aussicht auf den Lysefjord.  An der Kante zu stehen und 604 mtr senkrecht in die Tiefe schauen zu können, macht schon einsehe prickelndes Gefühl!

 

Tag 7

Leider hat unsere Windschutzscheibe einen dicken Steinschlag abbekommen. Also verbringen wir den Tag damit, eine Werkstadt zu finden und die Scheibe reparieren zu lassen. Zum Glück bekamen wir einen Termin und konnten auch darauf warten.

 

Tag 6

Es ist schön, durch Stavanger zu bummeln und die vielen schneeweißen Häuser zu bewundern. Es sieht alles sehr gepflegt und -ja, sehr wohlhabend aus! Große Rasenflächen vor den Häusern der Außenbezirke, frisch gestrichene Fassaden, glänzende Dächer..

Der krasse Gegensatz dazu sind jedoch die „Colored Streets“ mit ihren vielen bunten Häusern.

Und natürlich mussten wir hier auch die berühmten Cinnamon Buns (Zimtschnecken) ausprobieren.

 

Tag 5

Am frühen Morgen erreichen wir Stavanger und eine halbe Stunde später sind wir auch schon auf dem Campingplatz in der Nähe der Stadt. Wir nutzen das schöne Wetter und machen sofort einen kleinen Stadtbummel.

Im Hafen liegt das Ausflugsboot in den Lysefjord abfahrbereit an der Hafenmauer und ob des guten Wetters fahren wir spontan mit.

Vorbei an rauschenden Wasserfällen

bis hin zum Highlight der Tour, dem Preikestolen, der berühmten Plattform in 600 mtr Höhe über dem Fjord, auf der die Mutigsten die Beine über die Kante baumeln lassen.

 

 

Tag 4

Das Meer ist liegt dunkel und aufgewühlt vor uns, über Nacht ist es stürmisch und regnerisch geworden.

Wir bummeln einmal durch das niedliche Örtchen Hirtshals und verbringen den Rest des Tages mit Tee, Keksen und Lesen.

Am späten Nachmittag reihen wir und dann in die Warteschlange vor der Fähre ein und bald geht es dann auch los.

 

Tag 3

Unser heutiges Ziel ist der Fährhafen in Hirtshals im nördlichsten Zipfel von Dänemark. Nach der langen Tour von Bremen aus kommen wir am späten Nachmittag an und übernachten direkt am Meer, bevor es morgen Abend auf die Fähre nach Norwegen geht.

 

Tag 2

Bremen ist immer wieder einen Besuch wert. Ein bisschen durchs Schnorr bummeln, irgendwo nett essen gehen und im Viertel noch etwas trinken und dem multikulturellen Leben zuschauen.

 

Tag 1

Urlaub ist ja fast wie Weihnachten. Erst kommt es einem unheimlich lang vor, bis es soweit ist, und dann sind die letzten Tage vor Abfahrt da und man muss noch tausend Sachen vorher erledigen. Aber wir haben es geschafft und sitzen endlich im Wohnmobil, auf dem Weg in den Norden. Wie immer wenn es in diese Richtung geht, machen wir einen Zwischenstopp in Bremen.

Bad Neuenahr – Unterwegs auf dem Rotweinwanderweg

Mai 2025

 

Vor Jahren habe ich einen kullinarischen Krimi gelesen, der auf dem Rotweinwanderweg spielte (Carsten Sebastian Henn – Vinum Mysterium). Nicht anspruchsvolles aber ganz amüsant und irgendwie hat er mir Appetit gemacht, auch einmal auf dem Rotweinwanderweg zu wandern. Optimal wäre der Herbst und die Zeit der Weinlese, aber auch der Mai ist sehr gut geeignet.

Wir wollten keine Streckenwanderung machen, sondern haben uns einen Standort ausgesucht und von dort aus Wanderungen unternommen. Bad Neuenahr erschien uns sehr geeignet und so buchten wir hier ein Hotel, direkt an der Ahr, aber Citynah um Abends noch ein wenig ausgehen zu können.

 

Tag 1

Am ersten Tag nahmen wir den Zug von Bad Neuenahr nach Walporzheim. Von dort ging es erste einmal auf einem schmalen, steilen Pfad direkt durch die Weinberge hoch zum Rotweinwanderweg.

Der mühsame Aufstieg wurde durch einen schönen Ausblick belohnt. Jetzt im Mai sehen die Weinberg teilweise noch sehr kahl aus.

Mal geht der Weg über Hochebenen mit schlanken hohen Weinreben,

mal entlang der Steil- und Steilstlagen mit kleinen knorrigen Reben und einem schönen Blick in Tal.

Am frühen Nachmittag erreiche wir unser Tagesziel das Weingut Kloster Marienthal.

Hier ist es nicht nur schön, sondern es gibt auch sehr leckeren Flammkuchen und natürlich Rotwein vom eigenen Weinberg.

Leider mussten wir uns irgendwann auf den Heimweg machen.

 

Tag 2

Der zweite Tag führte uns nach Dernau und von dort wieder auf den Rotweinwanderweg.

Leider sind, nach der schlimmen Hochwasserkatastrophe 2021,  immer noch sehr viele Häuser zu sehen die renoviert oder gar abgerissen werden müssen. Es ist erschreckend die Markierungen an manchen Häusern zu sehen, wie hoch das Wasser der Ahr stand – kaum vorstellbar.

Auch der Bahnverkehr ist hoch lange nicht wieder hergestellt. Wir konnten nur ein kurzes Stück mit der Bahn fahren und musste dann auf den Schienenersatzverkehr, also Busse, umsteigen. Aber nach einigem Fragen und Suchen kamen wir dann doch in Dernau an und konnte wieder auf dem Rotweinwanderweg weiterlaufen.

Da der Weg zu dieser Jahreszeit nur am Wochenende bewirtschaftet wird, haben wir uns auf ein Picknick vorbereitet und uns eine Flasche Wein und Baguette und Käse besorgt. Am frühen Nachmittag machen wir dann eine Pause.

Und da es sehr warm war, durfte es auch ein schön kalter Weißwein sein, denn hier wird nicht nur Rotwein sondern auch Weißwein angebaut.

Gestärkt geht es weiter mit einem Blick ins Tal und auf die Weinberge.

Auf dem Weg liegt hoch oben auf einem Berggipfel die Burgruine Are, die im Jahre 1121 erstmals urkundlich erwähnt wird.

Der Aufstieg lohnt sich, wir haben einen schönen Ausblick ins Ahrtal. Allgegenwärtig sind jedoch auch die großen Baustellen auf denen immer noch die Schäden des Hochwassers behoben werden. Hier links im Bild wird die Trasse der Eisenbahn neu gebaut.

Den Abend verbringen wir am Ufer der Ahr mit Blick auf das Steigenberger Hotel und natürlich einem Glas Rotwein.

 

Tag 3

Heute geht es zum Kloster Kalvarienberg. Das Ursulinen-Koster wurde 1630 gebaut, jedoch 2017 geschlossen und beherbergt heute ein Internat und lässt sich daher nur von außen besichtigen.

In der Nähe befindet sich der Regierungsbunker. Das geheimste und teuerste Bauwerk der Bundesrepublik Deutschland (Baukosten 3 Milliarden DM, ein VW Käfer kostete damals 3400 DM, hochgerechnet auf heutige Verhältnisse sind das ca. 10 Milliarden Euro). Er wurde 1962 gebaut, 1989 außer Betrieb genommen und erhielt 2008 die Auszeichnung „Europäisches Kulturerbe. Hier verbirgt sich unter den Weinbergen des Ahrtals ein riesiger Atomschutzbunker aus der Zeit des kalten Kriegs (1945-1991). Hier sollte im Ernstfall die Handlungsfähigkeit der Bundesregierung gesichert werden. Die Anlage erstreckt sich über 17,3 km in einem Tunnelsystem. Von Tonnenschweren Eingangstoren geschützt hätten hier 3000 Regierungsmitarbeiter überleben und arbeiten können. Sie wären einen ganzen Monat von der Außenwelt abgeschlossen überlebensfähig, mit eigener Luft, Wasser und Lebensmittelversorgung.
Ab 1966 probte die Nato alle zwei Jahre den Ernstfall.

Mittlerweile ist hier ein Museum eingerichtet worden. Es lassen sich zwar nur 200 mtr der riesigen Bunkeranlage besichtigen, aber die sind schon sehr beeindrucken und beklemmend.

Der ursprüngliche Bunker war gut im Wald versteckt. Wer aufmerksam durch die Weinberge und Wälder wandert, kann ab und zu noch Lüftungsschächte erkennen.

Meterdicke Mauerwerke sollten den Bunker vor atomarer Strahlung schützen.

Ein Rolltor aus Stahl und Beton schließt den Bunker in Sekunden hermetisch ab.

Die Schlafräume waren sehr spartanisch eingerichtet und für jeweils 4 Menschen ausgelegt. Das sind keine Familienzimmer, sondern für 4 Regierungsmitarbeiter.

Lediglich der Bundeskanzler hatte das Privileg einen Einzelzimmers (für seine Frau war kein Platz vorgesehen).

Die Büros hatten natürlich, wie alle anderen Räume im Bunker auch, keine Fenster.

Die Kommunikationszentrale (wer alt genug ist erkennt hier noch die analoge Technik wie zum Beispiel Fernschreiber mit Lochstreifen).

Die Komandozentrale, von hier wird die gesamte Bunkeranlage überwacht und gesteuert.

Zum Glück musste er nie benutzt werden. Ob die jetzige Regierung aktuell über eine vergleichbare Bunkeranlage verfügt ist natürlich streng geheim.

 

Meine Wertung: ***** Ein entschleunigter schöner Wanderurlaub
Bad Neuenahr im Ahrtal