Gelsenkirchen – Halde Rungenberg ****

04.10.14

Das Besondere an der Halde Rungenberg in Gelsenkirchen sind die zwei Hügel, auf denen jeweils ein gewaltig großer Scheinwerfer steht und in den Himmel leuchtet. Bei Tag ist das nicht so spektakulär, das muss ich mir bei Nacht im Dunklen anschauen. Es gibt zwei Parkplätze, einen in der Nähe der Autobahn und einen im angrenzendem Wohngebiet. Nachts und Wohngebiet hörte sich nicht so spannend an, also habe ich mich für den anderen Parkplatz, den an der Rungenbergstraße, entschieden. Nach kurzem suchen habe ich den Weg zur Halde gefunden. Genau so, wie ich es mir vorgestellt und gewünscht habe, keine Beleuchtung, kein Wegweiser, nur die Hoffnung, hier richtig zu sein. Mutig gehe ich den Weg bergauf. Stockfinster, gut das ich an eine Taschenlampe gedacht habe. Ich laufe und laufe, es wird immer dunkler, der Weg schlängelt sich durch dichten Wald und wird mit jedem Schritt matschiger. Ein bisschen unheimlich ist mir schon, da ein paar komische Geräusche, da huscht etwas durch Unterholz, da knackt es im Gebüsch. Von einem Gipfel ist weit und breit nichts zu erkennen und von den Scheinwerfern schon gar nicht. Mir kommen Zweifel, ob ich hier überhaupt richtig bin? Habe ich mich verlaufen? Nach zwanzig Minuten gebe ich auf und kehre um. Ich bin froh nach kurzer Zeit wieder im Auto zu sitzen. Aber so schnell lasse ich mich nicht entmutigen. Ich fahre um die Halde herum in die Siedlung Schüngelberg. Hier gibt es sogar ein Hinweisschild zur Halde, das mich in die Siedlung hineinführt. Nach vielen Kurven durch kleinen Straßen, vorbei an neuen Einfamilienhäusern und alten Bergmannshäusern, sehe ich plötzlich eine Treppe, die nach oben führt. Das muss mein Weg sein, ich parke am Straßenrand und mache mich wieder zu Fuß auf die Suche.

Der Vollmond beleuchtet meinen Weg, hier bin ich wohl richtig.
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Nach ein paar Stufen kann ich die Nachtzeichen, so heißen die beiden Scheinwerfer, schon erkennen.
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Von der einen Seite erklingt laute Musik und Gelächter, ein paar Jugendliche haben viel Freude und feiern lautstark. Die will ich nicht stören und wähle die ruhigere Seite.
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Der Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall, es ist zwar kalt und windig, aber die Aussicht in alle Richtungen ist einfach atemberaubend.
Den Berger See und das Schloß Berge kann ich nur erahnen, dafür leuchtet das Lichtermeer der Scholven-Chemie umso mehr.
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Meine Wertung: ***** sehenswert bei Nacht
Gelsenkirchen
Holthauser Str. / Ecke Zum Rungenberg