Schulmuseum ****
Februar 2023
Eigentlich hatte ich erwartet, dass das Bremer Schulmuseum ein paar alte Klassenräume, Schulranzen aus Leder, Kreidetafeln und Schiefertäfelchen ausstellt. All das gibt es natürlich zu sehen, allerdings auch die Auseinandersetzung mit der Situation von Schulkindern und Jugendlichen währen der Nazizeit, emotional sehr aufrührend.
So ähnlich sah zur damaligen Zeit ein Klassenraum aus.
Ein Heizung gab es noch nicht, der Hausmeister hat in der Schütte Kohlen in die Klasse gebracht und den Ofen angeheizt.
Die Schulbücher wurden in einem derben Ledertornister getragen.
Ihre ersten Schreibversuche haben die Schulkinder auf einer Schiefertafel gemacht, allerdings nur noch für ein halbes Jahr, dann gab es Hefte und Füllfederhalter und Tintenfässchen.
Auch die Schulbücher sind mit heutigen nicht mehr zu vergleichen!
An die Metallrollschuhe, die unter die Schuhe geschnallt wurden, Kann ich mich gut erinnern. Damit wurde nachmittags auf der Straße gefahren, parkende Autos am Straßenrand gab es kaum.
Das war ein kleiner Rundgang durch meine Kindheitserinnerungen und hat mir richtig Spaß gemacht.
Der Raum mit den Bildern und Erinnerungstücken aus der Nazizeit war dagegen sehr bedrückend.
Hier sieht man, wie Kinder und Jugendliche bewusst auf den Krieg vorbereitet und ˋzum Gehorchen und Kämpfen´erzogen wurden. Nach bestandener Pimpfenprüfung durften die Kinder dieses Messer tragen.
Auch mein Vater, Jahrgang 1926, wurde mit 17 eingezogen und direkt am ersten Tag angeschossen. Dann musste er einige Jahre in amerikanischer Kriegsgefangenschaft verbringen.
Selbst Spiele waren auf Krieg ausgerichtet.
Die „Langeweile“ im Bunker vertreiben.
Meine Wertung: ***** nicht sehr groß, aber die Auseinandersetzung mit der Nazizeit macht es sehenswert
Schulmuseum Bremen
Auf der Hohwisch 61 – 63
28207 Bremen
Eingang: Fährstraße / Schulhof