Ostsee
September Oktober 2024
Bremen
Heute geht es endlich los; wir wollten schon Anfang September aufbrechen – aber die Familie! Geburtstage, Besuche, Termine und Verpflichtungen.
Unser erster Stopp ist in Bremen, wir machen uns einen gemütlichen Abend im´Port Piet‘, einem Biergarten am Torfhafen am Bürgerpark.
Zierow
Mit so einem schönen Spätsommerwetter haben wir gar nicht gerechnet. Ohne Zwischenstopps fahren wir direkt bist zur Ostsee und bleiben in der Nähe von Wismar in dem kleinen Örtchen Zierow.
Trotz Kurtaxe für den Strand ist der leider sehr ungepflegt und es liegen Berge von Seegras entlang des Wassers.
Beim Strandspaziergang kommen wir immer wieder an Miesmuschelschalen vorbei – mal sehen, ob die hier irgendwo auf der Speisekarte stehen!
Wismar
Über den Ostsee-Radweg fahren wir mit den Rädern nach Wismar.
Schweinebrücke
St. Nikolai Kirche
altes Brauhaus
Wasserkunst, ein freistehender Pavillon auf dem Marktplatz, gilt als Wahrzeichen der Hansestadt.
Das Wassertor ist das letzte von ehemals fünf Stadttoren und der Zugang zu Hafen
Zingst
Weiter geht es Richtung Nordosten nach Zingst, manchmal über Apfelbaum-bestandene Aleen, manchmal unter Kastanienbäumen oder Kiefern.
Dann geht es am Deich entlang. Auf dem Deich ist der Radweg, auf dem wir entlang der Ostsee fahren können. Aber zuerst stellen wir das WoMo auf dem Campingplatz ab, spazieren über Straße und Deich und sind am Strand. Jaaa, so muss das! Weißer Sand, Strandkörbe und türkisblaues Wasser!
Am Strand entlang laufen wir zur Landungsbrücke, an deren Ende eine Tauchglocke Besucher auf den 4 Meter tiefen Grund der Ostsee bringt. Wir probieren nicht aus, was es da zu sehen gibt!
Mit dem Rad auf dem Deich entlang ist es ein Katzensprung in das niedliche (und offensichtlich sehr wohlhabende) Örtchen Zingst. Die Häuser sind häufig Reet gedeckt, hohe Hecken, schöne Tore vor entsprechend schön gestalteten Gärten, aber auch ein Café neben dem nächsten Restaurant neben der nächsten Eisdiele!
Fahrradausflug zum Darßer Leuchtturm
Eine kleine Strecke auf dem Deich und dann geht es in den schönen Mischwald des Darßer Bodden. Unterwegs treffen wir viele anderen Urlauber die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, es herrscht eine schöne Spätsommeratmosphäre.
Den Leuchtturm sehen wir schon vom Weg aus. Der Strand davor ist herrlich, einige Mutige sind auch im Wasser. Im Gebäude des Leuchturms ist ein kleines Museum und ein hübsches Cafè im Innenhof. Wir lösen den Eintritt, schaffen die 126 Stufen bis zum Leuchtfeuer, haben einen wunderbaren Ausblick auf den Darß und die Ostsee und anschließend eine leckere Stärkung in dem schönen Innenhof des Museums.
Ozeaneum Stralsund
Leider hat uns das gute Wetter verlassen und es regnet. Ideal für einen Museumsbesuch. Wir fahren nach Stralsund und gehen in das Deutsche Meerwassermuseum, das Ozeaneum, ein Naturkundemuseum mit Schwerpunkt Meer.
Das Museum ist in mehrere Themengebiete unterteilt. Vom Eingang aus folgt man der orangenen Linie, die uns durch die Räume führt. Es beginnt mit Schautafeln, Erklärungen, Modellen und Nachbildungen zu den Weltmeeren und speziell über den Lebensraum Ostsee.
Weiter folgen wir der orangenen Linie zu den Aquarien, wo wir die Tier- und Pflanzenwelt unter Wasser bewundern können. Auch hier sind die Aquarien nach Ost-, Nordsee und Atlantik getrennt.
Seeteufel
und Seepferdchen
Seeanemonen
Besonders beeindruckend ist das Atlantik-Aquarium mit einer 50 Quadratmeter großen Panoramascheibe und einem Becken, das über 2,6 Millionen Liter Wasser fasst.
Den historischen Stadtkern der Hansestadt Stralsund wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und brechen morgens Mit dem Rad zu einer Besichtigungstour auf. Vorbei am Rathaus,
am Wulflamhaus – im UNESCO Weltkulturerbe Stadtgebiet, erbaut im 14. Jhd.
in die Marienkirchen, wo wir die beeindruckende Stellwagen-Orgel aus dem 17. Jhd. besichtigten, um dann
zum ältesten Haus in Stralsund, dem Museumshaus aus dem Jahr 1285 zu gelangen. Bis 1979 lebten hier noch bis zu sieben Familien. Dann wurde es restauriert und ist heute ein Museum.
Mönchgut auf Rügen
Die Insel präsentiert sich bewölkt und windig, aber das Meer ist recht ruhig.
Über den schönen, weißen Sand laufen wir am Meer entlang, vorbei an ROTEN Strandkörben – in der Farbe sehen wir die zum ersten mal!
Am Nachmittag beruhigt sich das Wetter und wir nutzen die Gelegenheit zum Strandspaziergang entlang der Steilküste.
Thiessow
Der Wind bläst kräftig, aber in dem Mischwald Richtung Thiessow merken wir nicht so viel davon.
In dem kleinen Ort stehen reetgedeckte Häuser. Dann führt uns der Radweg auf den Deich, wo wir einen tollen Blick auf die Steilküste haben.
Dabei müssen wir aufpassen, dass uns die Böen bis zur Windstärke acht nicht vom Rad heben! Es lohnt sich, aufs Meer zu schauen, die Wellen sind ordentlich.
Weiter geht´s auf die höchste Erhebung Thiessows (46m), zum Lotsenturm. In früheren Zeiten wurden von hier aus die Schiffe durch die schwierige Passage um die Ostseeinseln geleitet.
Heute genießen wir die beeindruckende Rundumsicht über Meer, Bodden und die umliegenden kleinen Ortschaften.
Binz
Unser Campingplatz liegt außerhalb von Binz in Prora. Über neu angelegten Radwege geht es am Ostseeufer entlang bis in die Innenstadt von Binz. Unterwegs kommen wir an luxuriösen Hotels, Wohnanlagen, Villen vorbei, alles in gepflegtem schneeweiss. Auch die Binzer Innenstadt ist sehr mondän.
Über die Promenade gelangen wir zum langen Anlegesteg für die Ausflugsschiffe
direkt gegenüber dem Kurhaus.
mit Blick auf den wunderschönen breiten Strand
Prora – Kraft durch Freude
Biegt man von unserem Campingplatz nach links auf den Radweg, stößt man schon nach kurzer Zeit auf den Koloss der ehemaligen KdF-Anlage Prora. Hier haben die Nazis 1936 Platz für 20.000 Erholungssuchende schaffen wollen. 1939, mit Kriegsbeginn wurden die Arbeiten jedoch eingestellt und die Arbeiter abgezogen um sie in der Kriegsindustrie einzusetzen. Die Anlage wurde nie fertiggestellt. Ursprünglich bestand die Anlage aus 8 Blöcken, 6km am Strand entlang! Es heißt, man könnte sie aus dem Weltall sehen. Und natürlich hat hier nie jemand Urlaub gemacht. Während der Kriegszeit wurden die Gebäude als Lazarett genutzt und anschließend als Ausbildungsstätte der Volksarmee und -Polizei und als militärischer Stützpunkt. Nachdem in Nachkriegszeiten 3 Blöcke gesprengt wurden und die restlichen 5 nach und nach immer mehr verfielen, wurden sie nach der Wiedervereinigung in den 1990er Jahren an einen Investor verkauft, teuer saniert und in Luxusapartments umgebaut.
Hier trifft die Ruine auf den Sanierungskomplex.
In der Dokumentationsstelle, die in einem abbruchreifen Gebäude des Komplexes untergebracht ist, erfahren wir mehr über die Hintergründe und die Entwicklung.
So hatte sich das NS-Regime die Anlage vorgestellt (Model)
Putbus – Das Haus auf dem Kopf
Wir machen uns mit dem Rad auf den Weg nach Putbus, eine echte Herausforderung! Der Weg ist über weite Strecken mit dicken Kieselsteinen gepflastert, oder von großen Landmaschinen aufgerissen. Unser Ziel ist das Haus, das auf dem Kopf steht .
Es steht tatsächlich auf dem Kopf.
Und innen sind wir diejenigen, die verkehrt herum stehen. So klappt der Handstand auf der Toilette
…oder Kirchen-klimbing
..oder als Spiderman unter der Schlafzimmerdecke
Und hier die Auflösung: alle Möbel hängen an der Decke und wir krabbeln auf dem Boden herum!
Der Rasende Roland
Auf dem Rückweg wartet der ´Rasende Roland` auf uns, eine alte Schmalspur-Dampflokomotive, die über die Insel fährt.
Wir sitzen im ´Cabriolet-Waggon`und genießen die Dampfwolke!
Können aber auch im Salonwagen eine Erfrischung genießen.
Sassnitz – Mit dem Kutter zum Königsstuhl
Unseren letzten Tag auf Rügen verbringen wir auf einem umgebauten Fischkutter, der entlang der Kreidesteilküste bis zum ´Königsstuhl` fährt.
Wir sehen den Unesco-Weltnaturerbe-Park Jasmund von der Seeseite. Bei rauhem Wind und kabbelieger See haben wir einen fantastischen Blick auf die Kreidefelsen, von denen allerdings in jedem Jahr große Stücke abbrechen.
Die Fahrt geht bis zum Königsstuhl. Der Sage nach soll in früheren Zeiten derjenige, der von Meerseite aus den Felsen besteigt und auf dem Stuhl aus Erde Platz nimmt, Herrscher des Landes Pommern werden. Die Versuche endeten immer wieder mit Abstürzen oder Rettungsaktionen durch die Feuerwehr!
Greifswald
Heute ist der Herbst mit Regen, Sturm und dicken Wolken im Osten angekommen. Unsere Fahrt geht nach Greifswald. Der WoMo-Stellplatz liegt direkt am Museumshafen.
Am Museumshafen entlang laufen wir bis zum Marktplatz, der von schönen alten Gebäuden umstellt ist.
Weiter zum St. Nikolai Dom mit dem neuen Ostfenster.
Der Regen will überhaupt nicht weniger werden – also: Museumstag! Das Pommerschen Landesmuseum zeigt anlässlich des 250. Geburtstags des berühmten Sohnes Stadt, Caspar David Friedrich, die Ausstellung ´Sehnsuchtsorte`.
Die Urlaubsfahrt geht weiter auf die Insel Usedom und dort nach Koserow. Das Wetter ist sehr stürmisch und die Ostsee sehr aufgewühlt.
Der Himmel sieht nach Unwetter aus.
Über die neue Landungsbrücke kommt man weit hinaus in Meer und wird von Wind und Wellen und Spritzwasser umspült.
An anderer Stelle kann man über eine spektakuläre Treppe von der Steilküste hinunter zum Strand kommen
und schön an der Küste entlang spazieren.
In der Nähe des Strand gibt es die alten Salzhütten, in denen früher der frisch gefangene Fisch über Buchenholz geräuchert wurde. Heute ist es nur noch Show und es sind entweder Shops oder Restaurants.
Wangen an der Müritz
Über eine der vielen baumbestandenen Alleen verlassen wir die Insel Usedom und kehren auf das Festland zurück.
An der Zecheriner Brücke, die die Insel mit dem Festland verbindet sehen wir noch eine surreale Landschaft aus abgestorbenen Bäumen im Wasser.
Unser nächstes Ziel ist die Mecklenburgische Seenplatte und dort das Städtchen Waren an der Müritz. Ein hübscher kleiner Ort mit vielen schön restaurierten alten Fachwerkhäusern und einigen engen Gassen.
Waren liegt direkt an der Müritz und direkt am Jachthafen gibt es viele gemütliche Lokale.
Auf der Heimfahrt zu unserem Stellplatz gibt es noch einen schönen Sonnenuntergang zu bewundern.
Ja und dann ist der Urlaub auch schon vorbei und wir machen uns auf den Heimweg.