Alpenüberquerung

Tag 21 – Trento – Vason

60 TrentoAus der quirligen Stadt geht es wieder hinauf in die Einsamkeit der Berge. Schön ist es hier, aber einsam im wahrsten Sinne des Wortes. Der kleine Skiort mit einer Handvoll Gasthöfen und Hotels weißt mich mit ein paar Schildern und verschlossenen Türen darauf hin, dass die Saison am 15. beginnt – dumm heute ist der 14. O.k., ich musste nicht auf der Straße schlafen und habe sogar noch etwas zu Essen bekommen.

 

Tag 22 – Vason – Lagolo

61 VasonDer Weg startet mit einem aufmunterndem Hinweisschild, aber zu recht, es ist steil und glitschig.

62 VasonMitten in der Wildnis, oben auf einem Hochplateau, weit weg von jedem Ort, fünf Meter im Durchmesser, Spiegelblank. Was ist es, Kunst, Kultstätte eines Bergvolks, ein Ufo?

63 VasonDer Lago di Lagolo, zwei Häuser und ein Gasthof – menschenleer aber zum Glück geöffnet, denn ich bin ganz schön erschöpft.

 

Tag 23 – Lagolo – Riva del Garda

64 LagoloEs geht wieder den Berg hinunter Richtung Gardasee. Die Straßen werden wieder voller, die Orte liegen immer näher aneinander, bis sie nahtlos ineinander über gehen. Die Menschen, denen ich begegne, tragen immer weniger Wanderkleidung, sondern ich sehe immer mehr kurze Hosen, T-Shirts und Flip Flops. Die ersten Palmen tauchen auf, Zitronen- und Orangenbäume wachsen in den Gärten und in großen Kübeln blüht der Oleander.65 LagoloMeine Empfindung ändert sich, hier fühlt es sich nicht mehr nach Bergurlaub an, sondern nach „Bella Italia“ und Badestrand.

66 LagoloDen Abend verbringe ich im quirligen Hafen, aber im Gegensatz zu Gasthöfen und Restaurant in den Bergen, komme ich hier mit niemandem ins Gespräch.

 

Tag 24 – Riva del Garda – Limone

68 RivaLimone ist ein kleines romantisches Örtchen – so in meiner Erinnerung, die aber, wenn ich mal nachrechne, schon 50 (!) Jahre zurück liegt. Urlaub mit Mama und Papa, sentimental Journey, deshalb der Abstecher.

69 RivaEs gibt noch hübsche Ecken, aber insgesamt zu voll und zu touristisch.

 

Tag 25 – Limone – Brenzone

70 LimoneMit dem ersten Boot fahre ich früh morgens über den See nach Malcesine.

71 LimoneDann geht es am See entlang. Die Orte werden wieder kleiner und die Touristen weniger. In einem der wenigen Restaurants am See esse ich leckeren Fisch, frisch aus dem See.

 

Tag 26 – Brenzone – Bardolino

Eigentlich wollte ich wieder den Berg hinauf, auf den Monte Baldo und dann über den Grad der auslaufenden Alpen nach Verona.

72 LimoneAber es ist heiß, der Aufstieg beschwerlich und eigentlich habe ich von den Bergen schon Abschied genommen. Ich will See! Ich will meinen eigenen Weg, also: Planänderung! Ich laufe am See entlang bis Bardolino und dann südöstlich Richtung Verona. Das ist zwar ein bisschen weiter, aber ich habe ja genügend Zeit. Ab und zu liegen ein paar Sonnenbadende am Ufer und schauen mir verwundert zu, wenn ich mit meinem großen Rucksack und den dicken Wanderschuhen vorbei laufe.

74 BrenzoneEin hübsches Hafenstädtchen mit genau meiner Stimmung am Abend.

 

Tag 27 – Bardolino – Verona

Die letzten Kilometer sind nur noch Weg zum Ziel. Die Berge sind vorbei, Felder und Brachen wechseln sich ab. Irgendwann tauchen die ersten Industriegebiete auf.

75 VeronaUnd dann war ich plötzlich da! Ich legte die Hand an den warmen Stein der Arena di Verona und ein heftiges Gefühl des Stolzes machte sich in mir breit. 538 km sage mein Navi, bei Regen, Sturm und Sonnenschein, bergauf und bergab. Ich suche mir ein Restaurant direkt am Piazza Bra mit Blick auf die Arena und feiere meine Ankunft.

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